Ronny

in einem keinen Dorf lebt es sich anders als in einer Großstadt

leben in einem kleinen Dorf

Leben auf dem Dorf.

Man hat noch Schlaf in den Augen. Das Spiegelbild ist, wie immer um diese Zeit, noch nicht besonders ansprechend. Eiskaltes Wasser rauscht aus der Dusche. Es benetzt das Gesicht und den restlichen Körper auch. Allmählich weicht die Müdigkeit und vom Waschbecken, holt man sich die Seife herüber. Herrlich! So ist es gut. Endlich wird man wach. Mit einem großen weichen Handtuch, rubbelt man sich trocken. Die Sonne, ist bereits aufgegangen und im Schein des purpurroten Lichtes, hängt man das Handtuch wieder zurück an den Haken. Herrlich! Heute ist der erste warme Frühlingstag nach Monaten der Kälte und der Dunkelheit. Man atmet tief durch. Wieder und wieder, saugt man die klare und reine Luft in sich hinein. Alle Vögel im Garten, zwitschern heute bereits ihre Liedchen. Und man selbst, verlangt sich nun 10 Kniebeugen ab. So, wie es sich gehört, mit beiden Händen in der Vorhalte. Anschließend dann, ein wenig Zahnpasta auf die Bürste und kräftig schrubben.
Das Bild im Spiegel, bekommt langsam, erste menschliche Züge. Und ein rosaroter Zahnputzbecher, wartet geduldig auf der Waschbeckenkante. Danach dann, ein kräftiges Dehnen und Strecken aller Glieder. Ja, das tut gut. Die Sonne, steht bereits im Blätterdickicht der großen knorrigen Bäume. Große gewaltige Eichen, die bestimmt weit über 100 sind. Und man glaubt fast, die Kraft all dieser Bäume überträgt sich auch auf einen selbst. Denn im Schatten dieser Bäume, bekommt man das gestreckte Bein nun 30 Mal nach oben.
Und hellwach ist man inzwischen. Und auch das andere Bein wird nun fit gemacht. Also, auch wieder 30 Mal hoch und runter. Und nur wenn der Wind durch diese gewaltigen Eichen weht, kann man manchmal auch, das Verkehrsschild dort hinten erkennen. Und plötzlich auch eine recht graziöse Erscheinung dort. Ja, sie marschiert dort entlang. Eine graziöse Erscheinung mit einer Pferdeschwanzfrisur auf dem Kopf. Sie wird auf dem Weg zur Schule sein. Sie, und diese anderen jetzt auch. Ja, denn da kommen jetzt noch weitere recht graziöse Erscheinungen dort hinten zwischen den Bäumen hervor.
Man blickt in den Spiegel und kämmt sich die Haare zurecht. Die Morgensonne strahlt herein und es ist angenehm warm. Herrlich warm. Und muß man sich denn heute schon wieder den Bart rasieren müssen? Ach was! Heute muß man das einmal nicht müssen. Heute geht das auch mal so. Viel lieber macht man jetzt ein Foto von diesem ersten wunderschönen Frühlingsmorgen. Man schaut durch den Sucher…und nanu? Wer ist sie denn!? Dort vor diesem roten Backsteinhaus sitzt eine sehr sehr grosse Dame. Sie hat einem den Rücken zugekehrt und liest wohl irgendwie in einem Buch oder so. Und sie sitzt dabei auf zwei Stühlen gleichzeitig. Wau! Wie geht das denn? Sie braucht zwei Stühle, um einigermaßen bequem sitzen zu können? Tatsächlich. Es ist verblüffend! Leider stören all die Bäume hier ein wenig die Sicht. Aber dennoch. Es ist verblüffend gut zu erkenen! Sie sitzt wahrhaftig auf zwei Stühlen gleichzeitig. Na das werden jetzt mit Sicherheit die ungewöhnlichsten Fotos die man je gemacht hat. Man drückt auf den Auslöser, und Klick. Und gleich noch einmal. Nur für den Fall, daß dieses erste Bild nichts geworden ist. Klick. Das werden die unglaublichsten Bilder die man je gemacht hat. Klick. Doch i wo! Die Batterien der Kamera sind leer. Schade! Ausgerechnet jetzt? Aber na ja. Da kann man eben nichts machen. Dieser herrliche Morgen, er ist auch ohne Batterien wunderschön. Die Sonne scheint herein. Es ist angenehm warm. Und man selbst, greift jetzt nun doch zum Rasierpinsel und schäumt sich das Gesicht ein. Die Vögel hoch oben in den Bäumen zwitschern dazu ihre Liedchen. Und dort hinten beim Verkehrsschild, schon wieder eine kleine Gruppe höchst graziöser Erscheinungen.
Man blickt in den Spiegel und beginnt jetzt mit der Rasur. Immer schön von oben nach unten. Das ist zwar nicht so gründlich aber es ist angenehmer für die Haut. Das heißt, wenn diese dämlichen Rasierklingen hier auch wirklich scharf wären. Aber egal. Es funktioniert auch so. Anschließend dann eiskaltes Wasser ins Gesicht und fertig ist die Rasur. So schnell geht das.
Diese sehr sehr grosse Dame, dort auf ihren zwei Stühlen, sie hat inzwischen eine spanische Wand errichtet. Eine Art Sichtschutz also. Schade.
Man selbst, trocknet sich das Gesicht ab und geht nun nach nebenan ins Wohnzimmer. Wo steckt denn die Unterwäsche schon wieder? In diesem grossen Kleiderschrank findet man sich nicht mehr zurecht. Doch egal. Die Vögel zwitschern hoch oben in den Bäumen und die Sonne scheint. Es ist angenehm warm. Und dort hinten beim Verkehrsschild, schon wieder eine kleine Gruppe höchst graziöser Erscheinungen. Blonde braune schwarze Pferdeschwänze. Helles Lachen und leises Kichern sind zu hören. Und direkt hier, hinter der Hecke bleiben sie stehen und unterhalten sich leise weiter.
Vor dem roten Backsteinhaus fällt jetzt die spanische Wand um.
Die graziösen Erscheinungen kichern leise und gehen nun weiter. Und sie drehen sich auch nicht mehr um.
Diese sehr sehr grosse Dame dort, errichtet wieder ihre spanische Wand. Eine Art Sichtschutz also. Und schon ist alles wieder ok. Aber sie hat es nicht richtig gemacht. Man kann sie immer noch sehen. Zwischen den Ritzen hindurch ist sie deutlich zu erkennen. Sogar mehr als deutlich. Es ist genau zu erkennen, dass sie auf zwei Stülen gleichzeitig sitzt.
Ein herrlicher Morgen, heute Morgen.
Aber was soll man denn nur anziehen? Ach egal. Es ist angenehm warm und die Sonne scheint.
Man schländert in die Küche. Jetzt erst mal ein belegtes Wurstbrötchen und eine grosse Tasse Milch dazu. Und dort hinten beim Verkehrsschild, schon wieder eine kleine Gruppe höchst graziöser Erscheinungen. Blonde braune schwarze Pferdeschwänze haben sie. Helles Lachen und leises Kichern sind zu hören.
Man trinkt seine Milch und blickt gelassen aus dem weit geöffneten Fenster hinaus. Die Vögel zwitschern hoch oben in den Bäumen und die Sonne scheint. Es ist ein herrlicher Morgen, heute morgen.
Jetzt wird man nur noch rasch die Zeitung herein holen und dann ist dieser Morgen perfekt für heute. Ganz schnell rennt man alsot nach draussen in den Garten hinaus. Es sind ja nur ein paar Meter bis zum Post-Kasten herüber.
Man nimmt die Zeitung und rennt wieder schnell zurück ins Haus.
Und dort hinten beim Verkehrsschild, schon wieder eine kleine Gruppe höchst graziöser Erscheinungen. Blonde braune schwarze Pferdeschwänze haben sie. Helles Lachen und leises Kichern sind zu hören.
Was soll man den heute nur anziehen?...