Essen & Kochen
Mehr als Guinness - die irische Küche
Du findest in Deutschland ebenso wie in Österreich und der Schweiz sowie in Liechtenstein nur wenige irische Restaurants, allerdings bieten Dir viele Gaststätten, deren Speisekarte sich aus vielen internationalen Küchen zusammensetzt, typische irische Gerichte an. Als erstes entdeckten alternative sowie überwiegend von Studierenden besuchte Gaststätten die Marktchancen, welche ihnen eine internationale Speisekarte bietet. Inzwischen haben auch bürgerliche Gaststätten und Restaurants das Geschäftsmodell übernommen und bieten neben Gerichten der deutschen Küche auch für ausländische Küchen typische Speisen an.
Getreide in der irischen Küche
Die Böden in Irland sind für den Getreideanbau nur teilweise geeignet und den größten Teil der Gerste benötigen die Iren für das Brauen der Biersorte Guinness. Hierbei handelt es sich um ein starkes und dunkles Bier, das Du in vielen Gaststätten bekommst. Viele Wirte erzählen, dass sie zunächst Guinness Bier angeboten hatten und die Gerichte der irischen Küche erst ihrer Speisekarte zufügten, nachdem ihre Gäste geäußert hatte, die passenden Speisen zum Bier verzehren zu wollen. Diese Geschichte ist sicher nicht selten eine Legende, aber sie ist schön. Allerdings verkennt sie, dass in Irland Bier gerade zum Essen nicht getrunken wird. Das in Irland am meisten gegessene Getreide ist Hafer, woraus auch Brot gebacken wird. Besonders typisch ist aber der Porridge.
Stew – der irische Eintopf
Ein Stew ist ein irischer Eintopf, der aus großen Mengen Gemüse und Rindfleisch oder Lammfleisch besteht. Eine eher ungewöhnliche Besonderheit des irischen Eintopfes Stew besteht darin, dass Du zusätzlich zu diesem Salzkartoffeln oder Pommes frites erhältst. Typische irische Suppen entsprechen auch dann deutschen Eintöpfen, wenn sie eigentlich als warme Vorspeise gedacht sind und serviert werden, denn sie enthalten sehr viele Einlagen in großen Mengen, während klare Suppen in der irischen Küche unbekannt sind.
Das irische Frühstück
Das irische Frühstück ist für die irische Küche in deutschen Gaststätten überwiegend nur relevant, wenn diese ein Brunch anbieten, denn ein Frühstücksangebot mit warmen Gerichten (außer Spielei oder Rührei) ist in der deutschen Gastronomie nicht völlig unbekannt, aber doch ein seltener Bestandteil der Speisekarte. Wenn ein Restaurant mit irischer Speisekarte beziehungsweise irischen Gerichten auf seiner Speisekarte ein Brunch anbietet, stehen natürlich auch die für Irland typischen Speisen auf dem Buffet-Tisch. Hierbei handelt es sich um gebratene Bohnen und Tomaten sowie Eier in jeder Darreichungsform. Häufig werden auch Scones gereicht, ein Süßgebäck, das in Großbritannien weitgehend der Teatime vorbehalten wird. Beim Tee trennen Iren streng zwischen dem extrem starken Frühstückstee und dem weniger starken und das abendliche Einschlafen fördernden Nachmittagstee. Heute enthält ein irisches Frühstück auch große Anteile an Fleisch wie gebratene Leberwurstscheiben. Das ist trotz der Bezeichnung als traditionelles irisches Frühstück bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts ausschließlich der Oberschicht oder den größeren Feiertagen vorbehalten gewesen, denn für häufigeren Fleischkonsum hatten die meisten Einwohner Irlands kein Geld.