Meine Devise jünger sein als ich bin
Meine Devise jünger sein als ich bin
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Meine Devise jünger sein als ich bin

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Beleidigende Altersfrage

Bei der Badekasse am Schleichersee wurde ich in Jena gefragt:“ Bist du schon 14 ? Oder bist du jünger, da brauchst du nur einen Groschen zu bezahlen?“ Raten Sie mal, wie alt ich wirklich war?“  Ich war 24. Ich fühlte mich beleidigt und bezahlte natürlich 2 Groschen.

Mein Stelldichein fiel wegen Altersgründen aus.

Auf eine Zeitungsannonce hin,  hatte ich eine Verabredung mit einem Fräulein, das war 25 Jahre alt. Wir wollten uns vor dem Rathauseingang treffen, natürlich nicht, um schon zu heiraten. Wir verabredeten uns nachmittags um Drei. Ich wartete 10 Minuten. Ich wartete 30 Minuten. Ich wartete über eine Stunde, mein Verabredete kam nicht. Ich ging dann meiner Wege. Irgend was muss schief gelaufen sein. Ich schlug brieflich einen neuen Termin vor. Da bekam ich eine Absage. Ich glaube nicht, dass Sie 35 Jahre alt sind.  Sie sehen wie ein Notkonfirmante aus. Deswegen habe ich Sie auch nicht angesprochen.

Mit 35  Student begann ich mein Studium

Vor lauter Arbeit und Schreiberei kam ich nicht dazu,  mein Abitur  in der Abendschule nachzuholen. Trotzdem wurde ich am Institut für Literatur in Leipzig immatrikuliert. Keiner hatte mich dort nach meinem Abitur gefragt. Wichtiger war, dass man einen beruflichen Abschluss hatte, diesen musste man vorlegen. Fast alle Mitstudenten  hatten einen Studiumsabschluss, die meisten als Lehrer, Bibliothekar oder Kulturwissenschaftler. Einer kam von der Artistenhochschule.  Dieser machte auf einer Stuhllehne einen Handstand und rezitierte Gedichte von Goethe und Schiller.

Ich sah sehr alt aus beim Studium

Wisst ihr wie alt ich aussah, fast wie ein Erstklässler,  besonders mit meiner individuellen „Ortigravieh“.  Einmal hatte mich der Teufel geritten, in einer Kurzarbeit in Stillistig schrieb ich mehr Worte falsch, als richtig. Da las mir unser Stilistikdoktor die Leviten. Unser Schriftsteller Kollege K. dieses Schlitzohr, hat eine neue literarische Genialität entdeckt. Der wir hier so richtig verbildet. Er schreibt jedes Wort falsch. Damit kann er bei keinem Verlag einen Blumentopf gewinnen. Meinem Mentor wurde das natürlich hintertragen. Dieser lachte nur darüber. Wozu sind denn die Lektoren da? Letztendlich bekam ich bei dem Doktor als Abschlussnote gerade  noch eine Drei. Da zählte nicht nur die 5 in meiner individuellen Orthografie, sondern auch mein individuell origineller Schreibstil.

Mit 66  fängt das Leben erst an

Ich bin ein Spätentwickler. Mit 66 wanderte  ich nach Brasilien aus. Mit 66 baute ich ein Haus. Mit 66 pflanzte  ich mir ein tropisches Blütenparadies. Mit 66 habe ich eine dreißig Jahre jüngere Brasilianerin geheiratet. Mit 66 wurde ich „Opa“ sogar noch  Vater.