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Menschenkind (Toni Morrison)
Toni Morrison, als erfolgreiche weibliche, afroamerikanische Autorin, von jeher eine Ausnahmeerscheinung, hat mit ihrem Roman „Menschenkind“ aus dem Jahre 1989 eines ihrer vortrefflichsten Werke abgeliefert - einen Klassiker der Moderne.
Toni Morrison - Die Autorin
Toni Morrison - geboren als Chloe Anthony Wofford am 18.2.1931 in Ohio - bedient sich im Roman „Menschenkind“, wie so oft, der literarischen Tradition Europas. Aufgrund ihres Studiums der Anglistik, das sie Ende der 40er Jahre begann und ihrer steten Treue zur universitären Laufbahn , sind solche Verweise sehr wahrscheinlich. Ihr Debütroman und zugleich ihr berühmtester Roman ist „The Bluest Eye“ aus dem Jahr 1970. Auch hier verknüpft sie literarische Tradition mit Geschichten der afroamerikanischen US-Bevölkerung.
Menschenkind - Der Inhalt
„Beloved“ heißt der Roman „Menschenkind“ im Original, was so viel heißt wie "Liebste[r]". Er handelt von Kindsmord aus Liebe: Eine Mutter namens Sethe tötet ihre Kinder, um sie vor der Sklaverei zu bewahren, die sie als schlimmer erachtet als den Tod. Toni Morrison nutzt im Roman die Nähe zur weiblichen Erzählfigur, um deren spezifische Widersprüche darzustellen.
Die Kritiken
Sicherlich spielen bei Toni Morrison hier autobiografische Anlehnungen eine Rolle. Zwar entstammt die Figur in „Menschenkind“ einer anderen Generation, aber dennoch spricht die Handlung von „Menschenkind“ ein Problem an, dessen Erbe Frauen wie Toni Morrison antraten.
Die Nobel- und Pulitzer-Preisträgerin hat in „Menschenkind“ sicher ein Dilemma menschlichen Daseins angesprochen, nämlich wie sich ein Leben in Knechtschaft mit Würde beziehungsweise Freude erfüllen lässt. Ähnlich wie in den großen bürgerlichen Trauerspielen kommt die Protagonistin des Romans „Menschenkind“ zu dem Schluss, dass diese nicht möglich seien. Der Roman „Menschenkind“ ist und bleibt ein Publikumsrenner: "Ein Buch wie der Blues, dunkel und voll", so hieß es einst im Bayerischen Rundfunk.