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Mentale Stärke: Erfolgreich mit Siegermentalität
Fleiß und Veranlagung gelten als Grundvoraussetzung, um überdurchschnittlich erfolgreich zu sein. Häufig wird dabei übersehen, dass ein dritter Faktor letztendlich über Sieg oder Niederlage entscheidet und das sprichwörtliche Zünglein an der Waage bildet: Mentale Stärke. Ob im Beruf, im Sport oder auf privater Ebene, nicht selten macht die richtige innere Einstellung den entscheidenden Unterschied. Nur wer es schafft, im richtigen Moment den Chef mit der Lösung einer komplizierten Aufgabe zu beeindrucken oder in einem sportlichen Wettkampf im entscheidenden Moment die letzten Kräfte zu mobilisieren, schafft den Sprung aufs Siegertreppchen.
Erkenntnisse der modernen Psychologie
Während die Griechen in der Antike noch darüber philosophierten, ob der Gewinn einer olympischen Disziplin auf die eigene Stärke oder den Willen der Götter zurückzuführen ist, hat die moderne Psychologie dieses Geheimnis längst gelüftet. Die Antwort lautet: Jeder Mensch trägt das Sieger-Gen in sich und ist unter bestimmten Voraussetzungen zu Höchstleistungen fähig. Damit ist nicht gemeint, dass der Kugelstoßer plötzlich den Weltrekord im 100-Meter-Sprint anstrebt. Vielmehr besagt die Erkenntnis, dass jeder in der Lage ist, sich durch mentale Stärke weiterzuentwickeln. Siegermentalität beruht demnach nicht auf einem Kräftemessen mit anderen, sondern beflügelt jeden Einzelnen, auf seinem Gebiet der Beste zu sein. Im Spitzensport werden diese Erkenntnisse seit langer Zeit umgesetzt und mentale Stärke wird gezielt trainiert.
Mentale Stärke im Leistungssport
Leistungssportler, die in ihrer Sportart zu den Besten gehören, haben es früh gelernt, sich selbst zu motivieren. Dazu gehört neben der Trainingsdisziplin das Besiegen von Selbstzweifeln, die auf dem Weg zur Spitze hinderlich sind. Spitzenathleten werden regelmäßig mit einer Wettkampfsituation konfrontiert und sind dabei stets einem dreifachen Druck ausgesetzt. Zum einen ist die sportliche Herausforderung einmalig und zum anderen ist das Resultat sofort sichtbar und unumkehrbar. Zugleich geschehen die Handlungen unter den Augen eines kritischen Publikums. In gewisser Weise ist die Situation mit der eines professionellen Pokerspielers vergleichbar, der vor der Entscheidung steht, alles auf eine Karte zu setzen oder die Hand zu passen.
Aktivierung der Selbststeuermechanismen durch Neurofeedback
Ein technologisches Hilfsmittel, das dabei unterstützt, die Hirnaktivität bewusst zu steuern, ist das EEG-Neurofeedback. Bei dieser Form des Mentaltrainings wird die Aktivierung bestimmter Hirnareale durch eine Computerrückmeldung sichtbar gemacht. Ziel des Trainings ist es, die Hirnaktivität für gewünschte mentale Zustände zu erhöhen und für unerwünschte Zustände zu reduzieren. In Abhängigkeit vom Trainingsziel geht es darum, die Aufmerksamkeit durch Aktivierung bestimmter Hirnareale zu steigern oder bewusst einen Entspannungszustand zu generieren. Bei regelmäßigem Training lernen die Probanden, Emotionen gezielt zu steuern und zu kontrollieren. Dabei kann es um eine Regulierung der Provozierbarkeit gehen oder darum, in emotional angespannten Situation gelassen und ruhig zu reagieren. Das Mentaltraining durch EEG-Neurofeedback zeigt nicht allein im Spitzensport unter Wettkampfbedingungen Wirkung, sondern hilft im beruflichen Alltag und im Privatleben mit mentalen Anforderungen und psychischen Herausforderungen professionell umzugehen.