Eigenleistung beim Hausbau realistisch planen
Muskelhypothek ist nach wie vor gefragt
Gut überlegt und gut geplant sein muss der Bau eines Eigenheimes. Besonders genau muss überlegt werden in welcher Form und bei welchen Gewerken Eigenleistungen erbracht werden können. Jeder Bauherr bzw. Bauherrin sollte die vorhandenen handwerklichen Möglichkeiten realistisch einschätzen. Nur in enger Abstimmung mit dem Architekten oder einem Bausachverständigen sollten Gewerke, die in Eigenleistung erbracht werden sollen, abgestimmt werden. Für die erbrachten Eigenleistungen ist jeder Bauherr allein verantwortlich. Falls Mängel auftreten, so werden die beteiligten Bauunternehmen diese gerne auf die Eigenleistungen schieben.
Steht ausreichend Zeit neben dem Beruf zur Verfügung?
Welcher Zeitraum steht, oft neben dem Berufsalltag, zur Verfügung. Ist die körperliche Konstitution für die anstrengende Arbeit bei Wind und Wetter ausreichend? Können Familienmitglieder Unterstützung geben? Stimmen Sie sich frühzeitig mit den freiwilligen Helfern ab, wenn Sie nicht alleine auf der Baustelle tätig sein möchten. Denken sie daran, dass Sie als normal begabter Heimwerker mindestens die doppelte Ausführungszeit gegenüber dem Profi benötigen. Darüber hinaus ist eine genaueste zeitliche Abstimmung mit den Handwerkern erforderlich, die professionellen Gewerke ausführen.
Wert der Eigenleistung realistisch ansetzen
Der Wert der zu erbringenden Eigenleistung muss genau und realistisch angesetzt werden, denn der Wert steht dann als Eigenkapital im Finanzierungsplan.
Gewerke für den geübten Laien
Fliesen und Fußböden verlegen, sowie Anstreicher- und Tapezierarbeiten durchführen, sind die häufigsten Tätigkeiten, die auch gut von dem geübten Laien und dem cleveren Heimwerker ausgeführt werden können. Trockenausbauarbeiten können ebenfalls schnell erlernt und auch vom Bauherren präzise erledigt werden. Die Außenanlagen, Terrassen, Zäune und Wege nach eigenem Geschmack zu gestalten sind sicherlich auch in guter Ausführung in Eigenleistung möglich. Ob die Fachkenntnisse für Maurerarbeiten und Dachdeckerarbeiten ausreichen sollten man ebenfalls mit einen Bausachverständigen besprechen. Das Einsparungspotential hierbei ist allerdings sehr interessant.
Statik und Installationsarbeiten dem Fachmann überlassen
Wichtige statische Aufgaben, wie zum Beispiel Fundament- und Betonierungsarbeiten sowie die Errichtung des Dachstuhles sollte unbedingt einer Fachfirma überlassen. Bei allen Installationsbereichen wie zum Beispiel Gas, Wasser und Elektrik sollten man zwingend auf den Profi zurück greifen. Ansonsten könnten behördliche Abnahmen nicht erteilt werden. Damit wäre der Spaß und die Freude an der gelungenen Arbeit schnell vorbei.
Für alle Personen die an der Errichtung des Eigenheimes helfen, sollte man unbedingt daran denken, eine Unfallversicherung bei der Berufgenossenschaft Bau abzuschließen.
Im Schadensfall übernimmt die BG die Behandlungs- und sonstigen Sachkosten für Ihre Helfer.
Bei einer realistischen Einschätzung seiner Fähigkeiten hat man dann auch Spaß an seiner Arbeit und kann sich auch an dem finanziellen Vorteil seiner Eigenleistung erfreuen.