Computer & Elektronik
Neues Energielabel für Fernsehgeräte hilft Strom sparen
Im Dezember 2011 wird das neue Energielabel für Fernsehgeräte verpflichtend in allen europäischen Ländern eingeführt. Was bereits bei der so genannten „weißen Ware“ wie Kühlschränken, Kühltruhen, etc. Gang und Gäbe ist - nämlich die Einteilung in Energieeffizienzklassen -, wird nun auch im TV-Bereich Realität: Das Energielabel für Fernsehgeräte unterscheidet nach unterschiedlichen Energieeffizienzklassen, deren Farbbalken auf der Skala nach dem Ampelprinzip funktionieren – das gewährleistet Kostentransparenz auf den ersten Blick. Einige Anbieter wie u.a. Sharp kennzeichnen schon heute ihre Geräte freiwillig mit diesem Emblem.
Energieeffizienzklassen von A bis G: Energielabel für Fernsehgeräte sorgt für Orientierung
Grün steht mit A für eine hohe (Stromsparer), rot mit G für eine geringe Energieeffizienz (Stromfresser). Bis zum Jahr 2020 ist eine schrittweise Einführung der Zusatzklassen A+, A++ und A+++ angedacht, wie man sie bereits von Haushaltsgeräten kennt. Hierbei steht eine Entwicklung in Intervallen von drei Jahren beginnend ab 2014 auf der Agenda. Damit wird dann jeweils die schlechteste aller Klassen entfallen, bis schließlich 2020 die Klassen A+++ bis D angezeigt werden. Hiermit will die Europäische Union durch die bessere Vergleichbarkeit mehr Transparenz für ihre Bewohner und Impulse für einen grüneren TV-Markt sicherstellen.
Sparpotenzial trotz geändertem Nutzungsverhalten: Energielabel für Fernseher macht’s möglich
Keine Chance den Stromfressern: Von Jahr zu Jahr befinden sich immer mehr Fernsehgeräte in deutschen Haushalten – der Trend geht hin zum Zeit- und Drittgerät. Während die Mutter im Wohnzimmer „Dallas“ schaut, fröhnt der Gatte im Studio dem Fußball-Länderspiel und die Kids gucken im Spielzimmer Cartoons. Zudem möchte man Kinoatmosphäre in den eigenen vier Wänden erleben. Daher sind zurzeit Fernseher mit großen Bildschirmdiagonalen angesagt. Dieses Konsumverhalten macht sich natürlich bei der Stromrechnung bemerkbar, denn mit vermehrter Nutzung steigt der Stromverbrauch. In gleichem Maße wie sich in den letzten Jahren die Preisspirale der Energiekonzerne nach oben gedreht hat, steigt auch das Interesse der Verbraucher am Thema Energieeffizienz. Schon allein aus diesem Grund kommt das Energielabel für Fernsehgeräte, das nach Energieeffizienzklassen unterscheidet, wie gerufen.
Ein Blick aufs Energielabel beim Fernsehkauf rechnet sich
Energieeffiziente Fernsehgeräte sind nicht nur gut fürs ökologische Gewissen, sondern schonen darüber hinaus auch die Geldbörse. Schließlich ist der Anteil des Stromverbrauchs im Rahmen der heimischen Unterhaltungselektronik nicht gerade unerheblich. Wussten Sie, dass ein 42-Zoll-Fernseher über einen Zeitraum von sieben Jahren bei vier Stunden täglichem Betrieb in punkto Verbrauch rund 30 Prozent der gesamten Energiekosten ausmacht? Aber dem lässt sich künftig gegensteuern. Das neue, europaweite Energielabel für Fernsehgeräte soll Abhilfe schaffen und Kostentransparenz gewährleisten. Eine kleine Rechnung macht das Einsparpotenzial deutlich: Bei einer von der EU angenommen durchschnittlichen täglichen Laufzeit von vier Stunden, dem derzeitigen Strompreis von etwa 22 bis 25 Cent pro Kilowattstunde lassen sich über die den Lebenszyklus des Fernsehgeräts von etwa sieben Jahren finanzielle Vorteile von deutlich über 150 Euro realisieren. Daher lohnt sich der Vergleich bzw. die Investition in ein Gerät der höheren Energieeffiziezklasse, da sich hier auf Dauer sparen lässt.
Energielabel ist ein Meilenstein, aber nicht der Weisheit letzter Schluss
Das neue Energielabel mit der Einteilung in Energieeffizienzklassen bietet eine relativ sichere Vergleichsmöglichkeit, von der der Konsument bei der Anschaffung eines Fernsehers mit Sicherheit profitieren wird. Nach Meinung von Branchenexperten hat diese Lösung jedoch auch eine Schattenseite, die in der aktuellen Berichterstattung eher zu kurz kommt: Der Vergleich eines Fernsehers mit einem Kühlschrank, welcher ein sehr homogenes Produkt ist, hinkt. Fernseher sind dagegen heute so individuell wie die Zuschauer. Sie bieten maßgeschneiderte Lösungen für jeden Konsumtypen und haben dabei noch eine Menge Technik unter der Haube. Zusatzausstattungen wie die integrierte Festplatte und verschiedene Signalempfänger gelten mittlerweile schon als Standard und wurden bei der Berechnung des Energielabels berücksichtigt. Andere Zusatzfunktionen blieben dagegen außen vor - so zum Beispiel die Rechenleistung der eingebauten Prozessoren für 3D, Internetzugang, Smart-TV-Funktionen, etc. Der hierfür notwendige Stromverbrauch wurde bei der Schaffung des Energielabels nicht berücksichtigt. Fazit: Durch diese erheblichen Unterschiede in Sachen Ausführung und Bauart sind selbst Fernsehgeräte mit gleicher Bildschirmgröße nur bedingt vergleichbar. Dennoch sind sich alle Experten einig, dass das Logo ein Schritt in die richtige Richtung ist. Wer sich für ein Gerät der höheren Energieeffizienzklassen entscheidet, ist in jeden Fall auf der sicheren Seite und spart im Vergleich zu herkömmlichen Geräten bares Geld.