Haus & Garten
Ökostrom selbst erzeugen: mit dem eigenen Windrad im Garten
Windräder zur Stromerzeugung sind nicht nur etwas für große Windkraftanlagen. In windstarken Regionen kann ein eigenes Windrad im Garten sinnvoll sein.
Wer sich bewusst für ökologisch erzeugten Strom entscheidet, findet derzeit nur wenige Anbieter, die tatsächlich echten Ökostrom anbieten. Bei Ökostrom mittels RECS-Zertifikaten handelt es sich lediglich umetikettierten Atom- oder Kohlestrom. Eine Übersicht aller Anbieter von Ökostrom finden Sie unter Oekostrom-Wechsel.net
Eine weitere Möglichkeit ist, sich von den großen Stromanbietern völlig unabhängig zu machen. Neben Solarstromanlagen werden auch Windräder zur Stromerzeugung für Privathaushalte angeboten. Für wen ist die Anschaffung eines Windrades für den Garten sinnvoll und was kostet das?
Die eigene Windkraftanlage im Garten macht auf jeden Fall nur dann Sinn, wenn man in einer windstarken Region lebt. Da die Anschaffungskosten für ein eigenes Windrad recht hoch sind, lohnt sich die Investition nur, wenn das Windrad zur Stromerzeugung des gesamten Haushaltes ausreicht. Dies gilt jedoch nicht in Gegenden, in denen häufig Windstille herrscht. Genügend Wind gibt es beispielsweise an der Nordsee- und Ostseeküste aber auch in einigen Mittelgebirgen in Höhenlagen wie beispielsweise in der Eifel. Darüber hinaus sollte das Grundstück groß genug sein, um eventuellen Schwierigkeiten mit den Nachbarn aus dem Weg zu gehen.
Für eine Windkraftanlage, die genügend Strom für ein Einfamilienhaus liefert, müssen ca. 20.000 € investiert werden. In der Regel amortisiert sich die Anschaffung eines Windrades für den Garten nach ungefähr sieben bis zehn Jahren. In windstarken Gegenden ist der Kauf eines Windrades zur Stromerzeugung also mitunter lohnend. Vor allem bleibt man unabhängig von den großen Stromerzeugern und eventuellen Preiserhöhungen auf dem Strommarkt. Nicht zuletzt ist der mit Windkraft erzeugte Strom umweltfreundlich und garantiert echter Ökostrom.
Genehmigung und Subventionen für das Windrad im Garten
Leider ist das Genehmigungsverfahren für das Aufstellen eines Windrades im eigenen Garten derzeit recht langwierig. Im Gegensatz zur Solarenergie gibt es für Windkraftanlagen gegenwärtig keine direkten Subventionen vom Staat. Allerdings können Privatpersonen, die ein Windrad im eigenen Garten betreiben, eine Befreiung von der Stromsteuer für Bezugsstrom beantragen. Damit lassen sich für jede Kilowattstunde, die zusätzlich zu der selbst erzeugten Energie bei den Stromversorgern gekauft werden muss, ca. 20 Cent sparen. Das Einspeisen von mittels Windkraft erzeugtem Strom in die Energienetze lohnt sich für Privatpersonen jedoch eher nicht. Für eingespeisten Strom zahlen die Versorger derzeit nur 8 Cent pro Kilowattstunde. Wer sich für die Anschaffung eines Windrades für den Garten entscheidet, kann gegebenenfalls an einen günstigen Kredit für die Investition über die KfW-Bankengruppe gelangen. Die Zinsen eines solchen Kredites liegen auf jeden Fall unter den üblichen Zinsen auf dem freien Kapitalmarkt. Der Zinsvorteil liegt bei ungefähr 0,5-1%.
Angela Michel