Papillomviren
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Papillomviren

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Die Krankheitsentstehung des Gebärmutterhalskrebses ist bisher nicht in allen Einzelheiten geklärt. Man geht davon aus, dass Gebärmutterhalskrebs von den humanen Papillomviren (HPV) verursacht werden. Die Papillomviren sind kugelförmige, unbehüllte, doppelsträngige DNA-Viren. Es sind insgesamt ca. 200 verschiedene Typen der Papillomviren bekannt. Die meisten von diesen Papillomviren sind für den Menschen jedoch relativ harmlos, können jedoch unangenehme Feigwarzen verursachen.

Für alle genannten humanen Papillomviren -Arten ist im Gegensatz z. B. zu den Influenzaviren allein der Mensch der Hauptwirt. Wie bei Viren üblich, haben sich diese dem Wirt angepasst. Da die Viren zur eigenen Vermehrung auf den Wirt angewiesen sind, hat die Schädigung desselben keinen effektiven Vorteil.

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Der dennoch von den Papillomviren beim Wirt ausgelöste Gebärmutterhalskrebs ist letztlich nur ein Nebeneffekt der Infektion.

Grundsätzlich lassen sich die genitalen humanen Papillomviren –Typen in zwei Gruppen einteilen, die Niedrigrisiko- (low risk-) und die Hochrisiko- (high risk-) Typen.

Die Einteilung erfolgt aufgrund des Risiko-Typs: Einige wenige Erreger treten extrem gehäuft im Zusammenhang mit Krebs auf.

Die Hochrisiko-Typen der humanen Papillomviren sind bei 99,7 % aller Fälle bei Gebärmutterhalskrebs identifiziert worden. Der Gebärmutterhalskrebs wird zu 70 % durch die Hochrisiko-Typen 16 und 18 der Papillomviren hervorgerufen, gefolgt von den Genotypen 31 und 33 der Papillomviren.

Die Niedrigrisiko-Typen der humanen Papillomviren sind fast nie direkt an der Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses beteiligt. Bei multiplen Infektionen (Infektionen mit mehr als einem HPV-Genotyp) können sie aber auch bei Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden, dann jedoch zusammen mit einem klinisch relevanten Hochrisiko-Typ der humanen Papillomviren.

Die Typen sind [1]:

1. "low-risk"-Viren

Zu dieser Gruppe werden HPV 6 und 11 gezählt, weil sie als Hauptverursacher von Warzen im Genitalbereich (auch Feigwarzen) keine potentiell lebensgefährlichen Erreger sind. Weitere low-risk Typen sind 40, 42, 43, 44, 54, 61, 70, 72, 81 und CP6108.

2. "high-risk"-Viren

Zur zweiten Gruppe gehören HPV 16, 18, 31 und 33, aber auch 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82. Bei beinahe jedem Auftreten eines Gebärmutterhalskrebses ist mindestens eine der high-risk Papillomviren in einem HPV-Screening nachweisbar. Auch einige Krebserkrankungen im Bereich des Afters sowie des Mundes gelten als HPV-assoziiert.

3. "möglicherweise high-risk"-Viren
Hierzu werden HPV 25, 53 und 66 gezählt.

4. Viren ohne eindeutige Risikozuordnung

Die WHO hat 2005 die Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 66 offiziell als krebserregend eingestuft [2].

Die gefährlichen Virus-Untergruppen sind nachweislich nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt, sondern man findet sie auch bei Krebserkrankungen des Penis, der äußeren weiblichen Genitalien, des Anus und des Mundes.

[1] Munoz et al, New England Journal of Medicine, 2003, 348; 6
[2] Cogliano et al., The Lancet, 2005 Vol. 6