equi_com58

Erziehung & Kinder

Pferdegestützte Führungskräfteseminare - Wenn das Pferd zum Trainer wird

Die positive Wirkung von tiergestützten Therapien auf Menschen mit psychischen oder neurologischen Erkrankungen ist bereits seit mehreren Jahren bekannt. Weniger bekannt dagegen sind pferdegestützte Seminare zur Führungskräfteentwicklung. Viele Seminarteilnehmer haben sich begeistert zum Seminarverlauf und den erzielten Erfolgen geäußert. Doch was macht diese Seminare, in denen das Pferd zum Trainer von hartgesottenen Managern wird, so erfolgreich?

Unbewusste Prozesse erkennen


Pferde sind Fluchttiere, die von Natur aus sehr scheu und sensibel sind. Sie halten sich vorwiegend in der Herde auf, die ihnen Schutz vor Angriffen bietet. Wie in fast jeder Gemeinschaft gibt es auch in der Herde eine Rangordnung, die jedem Mitglied seinen Platz zuweist. Dabei bietet das ranghöhere Tier durch seine natürliche Autorität anderen Herdenmitgliedern Orientierung und Sicherheit.


Die Arbeit mit dem Pferd fördert viele Eigenschaften, die eine gute Führungskraft neben fachlichem Know-how im Umgang mit seinen Mitarbeitern mitbringen sollte. Ziel des Seminares ist es, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, das es dem Tier ermöglicht, sich in Gefahrensituationen dem Urteilsvermögen seines menschlichen Partners anzuvertrauen anstatt Hals über Kopf zu flüchten. Dieses Vertrauen bauen Pferde jedoch nur dann auf, wenn der Mensch ihm glaubwürdig gegenübertritt. Unsicherheit, Angst oder Mutlosigkeit sind Eigenschaften, die ein Pferd spürt und es auf Distanz hält. So spiegeln sich bei der Arbeit mit den Pferden unbewusst eingeschliffene Verhaltensweisen in den direkten Reaktionen der Tiere wieder und führen beim Teilnehmer zu einem Erkennen seiner eigenen Stärken und Schwächen. Die Seminarteilnehmer bauen im Laufe des Seminars so Selbstvertrauen auf und lernen, ihr Gegenüber mit natürlicher Autorität zu überzeugen. Das ist in vielen Fällen der Beginn eines persönlichen Veränderungsprozesses, der sich sowohl im privaten als auch geschäftlichen Leben widerspiegelt.


Emotionale Intelligenz beugt Mobbing und Burnout vor


Die Resonanz vieler Teilnehmer von pferdegestützten Seminaren ist außerordentlich positiv. Die Arbeit mit den sensiblen Tieren stärkt neben dem Selbstbewusstsein auch die eigene Wahrnehmung. Das führt bei allem Druck, der in der unserer heutigen Arbeitswelt vorherrscht, zu einem besseren gegenseitigem Verstehen und beugt Überforderung durch Stress vor, der im schlimmsten Fall zu einem Burnout führen kann. Aufkeimende Spannungen innerhalb eines Teams werden schneller erkannt und können durch Gespräche geklärt werden. Damit wird die Gefahr von Mobbing, das die Kreativität und Produktivität einer Gruppe lähmt und für manchen Mitarbeiter zu einem einschneidenden negativen Erlebnis werden kann, schneller gebannt. Dies ist sicherlich ganz im Sinne der Unternehmen, die ihren Führungskräfte die Teilnahme an einem der pferdegestützten Seminare zur Führungskräfteentwicklung ans Herz legen.


Wichtig zu wissen: Vorkenntnisse im Umgang mit Pferden oder eine spezielle Ausrüstung sind für eine Seminarteilnahme nicht notwendig.