Der wichtige Beckenbodenmuskel
Pflichtgegenstand Beckenbodentraining?
Die meisten werden erst gewahr, dass sie auch einen Beckenmuskel haben, wenn er nicht mehr funktioniert: bei Frauen kann es dann zu Inkontinenz, bei Männern zu Erektionsproblemen kommen. Und es wäre so simpel und einfach, diesen Problemen schon frühzeitig vorzubeugen, wenn Beckenbodentrainhing Pflicht wäre.
Der achterförmige Muskel, der After und Vagina (beim Mann die Peniswurzel) umschließt, gehört zu den unwillkürlichen Muskelgruppen und dient dazu, die Körperöffnungen zu kontrollieren. Bei der Frau aktiviert sich der Beckenbodenmuskel außerdem noch beim Orgasmus, wo er sich rhythmisch zusammenzieht.
Tabuthema Inkontinenz
Inkontinenz ist noch immer ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Frauen, die meist davon betroffen sind, ziehen sich aus Furcht vor einem unangenehmen Zwischenfalls aus dem gesellschaftlichen Leben zurück, vermeiden es, auszugehen, da sie Angst haben, nicht immer eine Toilette in der Nähe zu haben. Dabei ist dieses Leiden weit verbreitet, viel weiter, als man denken würde. Und vorbeugendes Beckenbodentraining hätte das Problem durchaus verhindern können.
Bei Männern kann ein untrainierter Beckenboden - natürlich neben anderen Ursachen - zu Erektionsproblemen führen, und vorbeugendes Beckenbodentraining würde in so manchem Fall die Einnahme der blauen Pille unnötig machen.
Beide Fälle gehören erst einmal zum Arzt, der allfällige andere Gründe für die Probleme ausschließen kann. Ist das geschehen, sollte unbedingt mit dem Kräftigen des Beckenbodens begonnen werden. Und mit etwas Geduld, regelmäßigem Training und Konsequenz stellt sich sicher schon nach kurzer Zeit eine Besserung ein.
Beckenbodentraining als Schulfach?
Wünschenswert wäre es, würde in der Schule schon im Sport- und/oder Biologieunterricht auf die Wichtigkeit des Beckenbodenmuskels hingewiesen. So könnte schon frühzeitig sowohl bei Mädchen als auch bei Burschen das Bewusstsein für diesen für das Wohlbefinden und die Lebensqualität so wichtigen Muskel geweckt werden.
Ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der weiblichen Inkontinenz wird schon seit vielen Jahren mit der Rückbildungsgymnastik gemacht, die schon fast obligatorisch ist und auch großteils angenommen wird. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen meist die Kosten für Rückbildungskurse oder zahlen zumindest einen Teil der Kursbeiträge.