Crisu84

„über die Matrix gehen“, „die Pixel von unten betrachten“, „die Leiden des jungen Zuckerberg verschärfen“, „die Privacy Pille einwerfen“, „den Online Friedhof als neuen Wohnsitz anmelden“...

Post Privacy

Social Media ist das Schlagwort der Stunde. Alles richtet sich danach, von altbewährten Medien bis hin zur einfältigen, politischen Fraktion. Dabei sei dem Narzissmus Tribut gezollt, denn nichts sonst kann von sich behaupten den Online Markt der letzten Jahre so nachhaltig umgekrempelt zu haben.

Die wichtigsten „Social Media“- Kanäle sind zu geläufigen Gradmessern für Unternehmen geworden. Was „gefällt“ erhält Zugang zum User Profil und des öfteren dadurch eine leichtsinnige Erlaubnis sich an den geheimsten Offenbarungen des Konsumenten zu vergehen. Eine neue Generation, die Post-Privacy Verfechter, tritt nun in diese übergroßen Userpfade und lernt von Anfang an, dass nichts „unlike“ ist.

Post Privacy
Post Privacy

Dead account update

Als Ergebnis der Aufhebung von Anonymität wird Facebook & Co. dazu auserkoren als „Last Social Call“ zu fungieren

Jugendliche, die den Freitod wählen hinterlassen hier ihre letzten Lebenszeichen. Ein Pinnwandeintrag wie „I`m jumping from the bridge, sorry“ wird somit zum Vermächtnis eines „dead account updates“. 

Self fulfilling prophesies, die Katze beißt sich in den Schwanz oder die Geister die ich rief,...-Attitüden mögen ein Erklärungsversuch sein, sind jedoch in Anbetracht der Tatsachen eine hinfällige Beweisführung. Die programmierte Flucht in die „Social Reality“ mag fürs erste ein wirkungsvolle Ansatz sein, diesen „Freundeskreis“ zu durchbrechen, doch gleichzeitig steigt wiederum der soziale Druck, da man sich selbst auf das soziale Abstellgleis verfrachtet.

Wie ein Experte mit  folgenden Worten erklärt: "Social-network usage is an expression of the greater reflexivity of self in modern life: it’s not something we choose to do solely for entertainment or out of narcissism. It’s become a valve for the bottled-up, pressurized self-awareness forced upon us by modern life. If we opt out of it, we run the risk of unintentionally issuing a challenge to the ontological security of everyone on our friend list, a threat that ripples across the so-called social graph.