Drei Finanzbegriffe aus der Vergangenheit
Postscheckamt, Postgiroamt, Postsparkassenamt
Postscheckamt, Postgiroamt und Postsparkassenamt sind Begriffe aus der Vergangenheit, da es die entsprechenden Einrichtungen heute nicht mehr gibt. Die Dienstleistungen der genannten drei Behörden werden heute von der Postbank durchgeführt.
Postscheckämter und Postgiroämter
Das Postscheckamt führte die Postscheckkonten. Es hatte keine gewöhnliche Bankleitzahl, vielmehr wurde der Zahlungsverkehr zwischen einem Postscheckkonto und einem Bankkonto über das Postscheckkonto der Bank abgewickelt. Diese Form der Zahlungsabwicklung war recht kompliziert und zeitraubend. 1984 wurde das Postscheckamt durch das Postgiroamt ersetzt. Eine Besonderheit der Postscheckämter oder Postgiroämter bestand darin, dass sie keinerlei Kredite vergeben durften. Entsprechend musste das Postscheckkonto beziehungsweise Postgirokonto als Guthabenkonto geführt werden. Hiervon gab es eine generelle Ausnahme: Die Überziehung eines Postscheckkontos oder Postgirokontos war in Grenzen erlaubt, jeder Kontoinhaber durfte bis maximal 500 DM (etwa 250 Euro) sein Postscheckkonto überziehen, musste es jedoch binnen eines Monats wieder ausgleichen. Die Bargeldversorgung war bei einem Postscheckkonto einmal am Tag möglich, der Kontoinhaber benötigte dazu einen Scheckvordruck und eine grüne Ausweiskarte, zudem musste er sich für ein Postamt entscheiden. Dieses Postamt konnte auch kurzfristig und bei Bedarf mehrmals im Monat durch einfache Mitteilung an das kontoführende Postscheckamt geändert werden. Es war also möglich, für die Dauer eines Urlaubs in Deutschland das Auszahlpostamt auf den Ferienort umzustellen.
Postsparkassenämter
Während Postscheckämter in relativ vielen Städten eingerichtet waren, gab es nur zwei Postsparkassenämter, nämlich in München und Hamburg. Die Postsparkassenämter führten die Postsparbücher, diese waren eine gute Möglichkeit zum Geldabheben während einer Auslandsreise.
Reflexe der alten Struktur
Heute ist die Postbank ein modernes Bankunternehmen, welches als Vollbank tätig ist. Dennoch sind einige Reflexe der alten Struktur zu erkennen, in erster Linie haben Postsparbücher eine andere Bankleitzahl als Girokonten. Des Weiteren ist die Bankleitzahl einer Postbank an der 100 als vierte bis siebte Stelle zu erkennen und die letzte Ziffer gibt die ersten beiden Stellen der ehemaligen vierstelligen Postleitzahl an.