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Rostschutz am Fahrzeug
Rost ist zweifelsfrei einer der ärgerlichsten Schäden am Fahrzeug. Das chemische Zusammenspiel von Wasser, Eisen und Sauerstoff stellt eine permanente Gefahr dar. Schließlich lässt sich diese Verschleißerscheinungen oft nicht durch einfachen Teileaustausch (wie bei Bremsen oder Reifen) beseitigen. Rost, die Korrosion des Stahls, frisst sich im Gegensatz zu anderen Metalloxiden immer weiter.
Rostschutz ab Werk: Vorsicht bei Garantieversprechen
Traditionell weist der Fahrzeugbau einen vergleichsweise hohen Stahlanteil auf. Die damit verbundene Gefahr durch Rost versuchen die Hersteller deshalb bereits bei der Konstruktion und in der Produktion einzudämmen, unter anderem durch:
- Vermeidung scharfer Kanten (hier ist die Lackschicht besonders dünn)
- mehrfache Grundierung, Lackierung und Konservierung
- Vermeidung des Aufeinandertreffens verschiedener Metalle
Entsprechend selbstsicher geben sich die Marketingexperten und bewerben Neuwagen gern mit langjährigen Garantien gegen Rostschäden. Doch Vorsicht: Natürlich können sich im Kleingedruckten der Garantieurkunden einige Fallen befinden. Oftmals beziehen sich Herstellergarantien lediglich auf Ersatzleistungen bei Durchrostung. Auch dieser wird jedoch nur gewährt, wenn der Kunde kleine Rostschäden zeitnah beseitigt, so dass eine Durchrostung relativ unwahrscheinlich wird. Was können Fahrzeugbesitzer also tun, um den korrosiven Verschleiß ihres Gefährtes aufzuhalten oder wenigstens einzudämmen?
Grundlegende Maßnahmen gegen Rostbefall
Selbst für technisch wenig versierte Fahrzeughalter gibt es einige effektive Maßnahmen im Kampf gegen Rostschäden. Vorbeugung ist natürlich immer der beste Schutz. Mindestens zweimal jährlich sollten alle lackierten Teile daher mit Hartwachspolitur behandelt werden. Diese ist oft widerstandsfähiger und haltbarer als der Heißwachs aus Waschanlagen. Für Oberflächen mit kleinen Kratzern gibt es auch abfärbende Lackpolituren. Bei der Verwendung erweist sich allerdings das Tragen von Arbeitshandschuhen als vorteilhaft... Nicht lackierte Metallflächen können je nach Beschaffenheit und Funktion mit Konservierungsmitteln wie Chromglanzpolitur, Fett oder Öl behandelt werden. Beim Werkstatttermin wiederum empfiehlt sich die professionelle Erneuerung des Unterbodenschutzes.
Hilfe, ein Rostfleck! Was ist zu tun?
Hat der Rost trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Weg gefunden, gilt es, den Schaden einzudämmen. Zunächst einmal sollte der lose Rost entfernt werden. Befallenes, aber noch festes Material wird danach mit einem so genannten Rostwandler behandelt. Dies ist eine Tinktur, welche weiteren Rostfraß chemisch blockiert. Nach Ablauf der angegebenen Einwirkzeit sollte ein Grundierungsanstrich aufgetragen werden, ehe schließlich der eigentliche Buntlack das Malheur nahezu unsichtbar macht. Entsprechende Lackstifte sind oft bei den Fachwerkstätten der jeweiligen Fahrzeugmarke erhältlich. Alternativ lässt sich die richtige Mischung jedoch auch bei einer Lackiererei bestellen. In der Regel sind dazu lediglich bestimmte Angaben aus den Fahrzeugpapieren nötig. Gerade bei kleineren Ausbesserungen erscheint es nicht sinnvoll, auf den Buntlack noch Klarlack aufzutragen. Oft fällt sonst durch den ungleichmäßigen Glanzeffekt die ausgebesserte Stelle erst richtig auf.
Hat sich der Rost bereits in die Tiefe gefressen, sollte er zunächst (wie oben beschrieben) gründlich entfernt und blockiert werden. Je nach Größe des Schadens wird dann mit Ausgleichs- oder Glasfaserspachtelmasse der Materialschwund geebnet, nach der Aushärtung überschliffen und schließlich lackiert.
Gerade bei Arbeiten an den Radkästen älterer Autos sollte sich jeder Hobbybastler allerdings darüber im Klaren sein, dass solche vergleichsweise einfachen Maßnahmen den Rost nicht ewig aufhalten. Der Grund: Die Korrosion erfolgt möglicherweise von innen. Schuld daran ist Spritzwasser, welches zwischen die zusammengefügten Bleche gerät.
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