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Hirn - Aneurysma

Ruhe bewahren

Wenn ein sackartig erweitertes Hirngefäß platzt, kann es zur tödlichen Gefahr werden.

Etwa 2% der Deutschen haben eine tickende Zeitbombe im Kopf - meist jedoch ohne davon zu wissen. Dabei handelt es sich um sackartige Erweiterungen eines oder mehrerer Hirngefäße, sogenannte Aneurysmen. Reißen sie, verursachen sie lebensbedrohliche Hirnblutungen.

Die meisten Blutungen treten zwischen dem 55. und 70. Lebensjahr auf. Bei jüngeren Patienten liegt der Verdacht auf familiäre Häufung nahe.

Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Ursache ist häufig eine angeborene Schwäche der Gefäßwand. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Rauchen und Alkoholmissbrauch.

Aneurysmen verursachen keine Beschwerden und werden deshalb oft nur zufällig entdeckt. Die Diagnose stellen die Ärzte mittels Kernspin - Angiografie. Patienten, die bereits wegen eines Aneurysmas behandelt wurden, sollten anfangs alle zwei, später alle fünf Jahre untersucht werden.

Ruhe bewahren
Ruhe bewahren

Schwer abschätzbares Risiko

Das Blutungsrisiko ist sehr schwer abzuschätzen und hängt von Größe, Form und Lage des Aneurysmas ab. Regelmäßig geformte Aneurysmen im vorderen Hirnbereich reißen eher selten, wenn sie einen Durchmesser von unter sieben Millimetern haben. Im Hinterkopf raten Ärzte bereits ab fünf Millimetern zur Operation. Als besonders riskant gelten unregelmäßig geformte Aneurysmen: Sie sollten möglichst immer behandelt werden.

Neurochirurgen und Neuroradiologen wägen Nutzen und Risiken eines Eingriffs individuell ab. Das Behandlungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter, sodass sie bei älteren Patienten zurückhaltender sind. Jüngere profitieren dagegen auf jeden Fall von einer Operation, auch wenn die Angst vor dem Aneurysma die Lebensqualität stark beeinträchtigt.

Platzt das Aneurysma, ist schnelles Handeln erforderlich. Dennoch sollten Sie Ruhe bewahren. Zwar kommen die Blutungen oft nach wenigen Sekunden selbst zum Stillstand, aber Aufregung erhöht den Blutdruck und somit das Risiko einer erneuten Blutung.

Zwei Drittel der Patienten überleben die Notfall - Operation, die Hälfte davon erleidet jedoch bleibende Schäden. Ein Teil der Patienten hat etwa eine Woche vorher Warnblutungen mit heftigen Kopfschmerzen. Diese Anzeichen sollten Sie nicht ignorieren.