Erziehung & Kinder
Schlaumeyer als Kunstexperte-Besserwissi
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Schlaumeyer schlendert über den Wochenmarkt. Als wäre er der Obergärtnermeister persönlich, hält er seine schlauen Reden: „Das soll Rhabarber sein, da sind die Mangoldstängel meines Kumpels viel länger und dicker!“ haut er auf den Putz.
„Das sollen Tulpen sein, die sind doch schon verwelkt, bevor man die in die Vase tut. Und diese Maipilze, die sehen wie giftige Mairisspilze aus!“ lästert Schlaumeyer weiter. „Kohlrüben, wer isst denn die noch, die fressen meinen Kumpel seine Karnickel!
Dann entdeckt Schlaumeyer am Rathaus ein Schild: Moderne Kunstausstellung.
Nichts wie hinein. Schon beim ersten Gemälde wundert er sich:“Was ist denn das für eine Herkulesfigur, der Kopf wie eine Schildkröte, der Körper ein Riesenmuskelpaket! Nichts im Kopf aber Knochenbrechermuskeln! Beim Betrachten des nächsten Bilder nimmt er alles genau. Natürlich aus allen Perspektiven von ganz links, ebenso ganz von Rechtsaußen. Aber auch die eines Kopfballballspielers, sozusagen die Vogelperspektive gehört dazu, darum stellt er sich auf einem Stuhl. Schließlich als er sich darauf auf dem Kopf stellt, erscheint der Museums Verantwortliche:“ Was treiben Sie denn da?
„Ach, Sie sind wohl der Aufseher dieser Bilderanstalt? Ja, ich versuche mir ein Bild über Ihre Bilder zumachen!“
„Aber warum stellen Sie sich dabei auf den Kopf?“
„Ich hatte das Gefühl, das Bild hier steht auf den Kopf, nein, hängt verkehrt herum. Da habe ich eine Frage: Soll das hier ein Stückchen Wald oder sollen das Bäume sein?“
„Das sieht doch jedes kleines Kind!“
„Ich bin aber kein kleines Kind, sondern betrachte alles von einer höheren Warte aus. Warum sind bei allen Bäumen die Wurzeln oben, die Zweige unten und ohne Blätter? „
„Sie haben wohl schon einen hinter die Binde gegossen, dass Sie nicht Wurzeln, von Ästen und Zweigen unterscheiden können!“
„Und Sie haben wohl etwas hinter Ihrer Bindehaut. Sie wollen nur nicht Ihren Fehler zugeben, das Bild verkehrt herum hingehängt zu haben!“ kontert Schlaumeyer.
„Das hier sind wohl lauter bunte Wolleknäuele, die unter dem Tisch gefallen sind und sich mit allen möglichen Kurven, Ösen, Bögen, schlingen verschlungen haben?“
Der Aufsehre schüttelt ratlos und missmutig seinen Kopf.
„Na klar, das ist die Zeichnung von einem Kind eines Arbeitslosen, dass die Warteschleifen seines Vater gemalt hat! verbessert sich Schlaumeyer.
„ Sie haben ja keine Ahnung. Das war verbotene DDR-Kunst!“ belehrt ihn der Aufseher.
Schlaumeyers Grübelgesicht glättet sich:“ Jetzt erkenne ich es richtig, das sind die Sinuskurven eines Lügendetektors der Stasi. Um Kunstwerke zu verstehen, da können Sie gar nicht mitreden, da muss man ein studierter Psychoterrorist sein!
„Hahaha“! kann sich Schlaumeyer nicht mehr halten: „Wie der aussieht, als hätte man ihn an den Pranger gestellt mit grünen Spinat, Eiern, und Tomaten beworfen!“
„ Sie Kulturbanause, dieses Bild hat sogar bei allen westlichen Ausstellungen große Beachtung und Anerkennung gefunden!“