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Schon Indische Tränen-Kuckucks weinen gehört?

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Ich war gerade dabei meinen neusten Artikel zu kopieren und zu veröffentlichen, wie konnte es auch anders sein, da klingelte das Telefon mitten hinein. Ich schimpfte:„ Himmel Arsch und Zwirn!“
Da hatte ich aber schon den Hörer abgenommen und alle konnten meinen Fluch mithören, mein Anrufer und sogar die Abhörer.
Jedoch mein Anrufer aus Deutschland ließ sich nicht beirren. Ich hatte ja schon vergebens auf die Berichte von meinen deutschen Orchideenfans gewartet. Besonders über die neuen Orchideenarten bei Jena.
„Blüht die Hummelragwurz wieder? Haben die neuen Pyramidenorchideen Knospen angesetzt?“ fragte ich ins Telefon. Ja, ich wusste ja nicht einmal, wer mich angerufen hatte.
Stattdessen höre ich immer nur Kuckuck. „Welche Kuckucksorchidee meinst du denn? Gibt es da eine neues Vorkommen?“ fragte ich neugierig.
„Du Schlameyer, außer Orchideen habt ihr Orchideenfans wohl nichts im Kopfe!“
Ich fiel aus allen Wolken, nur Schlaumeyer redete mich immer mit du Schlaumeier an. Was hat denn diese Nervensäge wieder auf Lager, wollte ich am liebsten den Hörer aufknallen. Jedoch Schlaumeyer redet auf mich ein.
„Noch nichts vom Indischen Tränen-Kuckuck gehört? An deiner Stelle würde ich in Brasilien Indische Tränen-Kuckucks züchten, Orchideen wachsen in Jena wie Unkraut. Diese Kuckucks können sich bei euch gut in Brasilien anpassen. Ich habe einen guten Bekannten, der hat einen guten Bekannten, von dem könnte ich dir Indische Tränen- Kuckuckseier besorgen und dir schicken.“
„Wem soll ich die denn ins Nest legen?“ musste ich ins Telefon lachen.
„Du Schlaumeyer du Tränen-Kuckucks-Banause!“ spielte Schlaumeyer verrückt.
„Woher hat denn der Bekannten-Bekannter die Kuckuckseier?“
„Vom Kaiserpalast aus Peking!“
„Nicht aus Indien. Du Schlaumeyer willst mich wohl wieder vergackeiern?“ Ausgerechnet in der Millionenstadt Peking, sogar im Kaiserpalast gibt es deine Indische Tränen-Kuckucks!“ bekam ich einen Lachanfall.
Wie heisst den der auf lateinisch?“ freute ich mich, den Schlaumeyer in die Falle gelockt zu haben.
Jedoch dieser antwortete wie aus der Pistole geschossen:“ Cuculus micropterus und canorus. Da gibt es nämlich zwei Arten. Der eine flötet angenehm der andere heult wie ein kleines Kind.“
„Was tischst du mir denn für blödes Zeug auf, heute ist nicht erster April!“ wurde ich auch ungeduldig.
„Du Schlaumeyer, wetten drei Kasten Bier und einen Zentner Mohnkuchen, dass dies kein blödes Zeug ist!“ knallte Schlaumeyer den Hörer auf.
Als ich ein Gedicht über meine Kuckucksorchideen dichtet, fiel mir Schlaumeyers Indischer Tränen-Kuckuck wieder ein. In Salvador erkundigte ich mich darüber, als ich im Goethe-Institut etwas zu erledigen hatte. Dort schickte man mich zu einem Bio-Professor, der gleich um die Ecke wohnte. Zum Glück verstand er die lateinischen Namen. Aus seinem dicken Bilderband zeigte er mir das Foto vom Indischen Tränen Kuckuck. Seltsam, das kam mir so bekannt vor. Auch versuchte er mir zu erklären, dass diese Kuckucks in China Groß-Städte bevölkern und sogar unweit vom Kaiserpalast nisten.
Schon am anderen Morgen darauf, staunte ich, da sassen doch zwei Indische Tränen-Kuckucks auf einer Zierpalme in meinem Garten. Unverwechselbar. Diese Vögel hatte ich schon oft gesehen. Aber noch nie, nie, nie, hat einer Kuckuck gerufen oder wie ein kleines Kind schreiend geweint.
Was mich aber am meisten frustiert, alle anderen Singvögel hier zwitschern auch nicht, wenn der Frühling beginnt. Aber die Hähne krähen da schon, sogar mitten in der Nacht lauthals ihr Kikerikiki!
Eines Morgens früh um Vier klingelt das Telefon : „Du Schlaumeier, weisst du schon das Neuste, es gibt sogar schon Indische Tränen-Kuckucksuhren im Angebot!“
 

Schon Indische Tränen-Kuckucks weinen gehört?
Schon Indische Tränen-Kuckucks weinen gehört?

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