Technologie & Wissen
Schubladenregale
Die platzsparende Lagerung auch schwerer und sperriger Güter hilft, benötigte Materialien schnell zu finden, den Zugriff auf Bauteile zu erleichtern und Produkte bis zur Auslieferung effektiv zu verstauen. Dafür können gerade Regale mit Schubladensystemen geeignet sein.
Die Belastbarkeit und Nutzung der Lagersysteme
Schubladenregale ähneln einem Wabensystem mit ausfahrbaren Schubladen, die individuell an die räumlichen Möglichkeiten vor Ort angepasst werden können. Die einzelnen Ladeflächen können je nach Bauart bis zu 5 Tonnen Gewicht tragen und sind bis zu 6 Metern lang. Daher werden die Regale gerade von Unternehmen verwendet, die Rohre oder andere Werkstücke in Übergröße lagern müssen. Ebenso kommen die ausziehbaren Ablagen in Blechlagern zum Einsatz, bei denen ein häufiger Wechsel verschiedener Blechsorten in unterschiedlichen maschinellen Bearbeitungsschritten erfolgt.
Vor- und Nachteile der ausziehbaren Fächer
Die Entnahme der Waren bzw. das Beladen der Fächer kann auf verschiedene Weise erfolgen. Mit einem Deichselstapler können einzelne Fächer über ihre gesamte Länge aus- und einfahren werden, um Produkte zu entnehmen oder einzulagern. Werden die Schubladen mit nicht mehr als zwei Tonnen belastet, dann können diese sogar ohne Deichselstapler bis knapp über 3 Meter ausgezogen werden - und das in beide Richtungen. Dies garantiert ein Höchstmaß an Flexibilität. Kleine Mengen können einfach ohne Auszug entnommen werden, sodass es möglich ist, das Lagersystem analog zu einem Regal zu verwenden. Zusätzliche Aussparungen, in welche Fachteiler eingesteckt werden, helfen dabei, die Ladefläche zu untergliedern und so verschiedene Materialien zu separieren. Der Einsatz der Regale ist dabei an nur wenige Voraussetzungen gebunden. Wichtig ist vor allem, dass Lagerhallen genügend Platz zur Verfügung stellen, um die Fächer vollständig ausziehen zu können. Auch ein solider Untergrund ist notwendig und - falls die Maximallast erreicht wird - ein Deichselstapler zur Be- und Entladung. Ein spezielles Fundament ist hingegen nicht erforderlich.
Geltende Normen für Regalsysteme
Die Schubladenregale müssen verschiedenen Normen entsprechen. Zur Anwendung kommen insbesondere die DIN EN 15095 für kraftbetriebene, verschiebbare Fachboden- und Palettenregale, Lagerlifte und Umlaufregale sowie die DIN EN 15512 für ortsfeste stahlbasierte Regalsysteme mit verstellbaren Palettenregalen. Diese Regeln wesentliche Anforderungen an die Stabilität von Lagerkonstruktionen. Zudem sind die DIN EN 15635 zur Wartung und Anwendung von Lagereinrichtungen, die DIN EN 15620 für Grenzabweichungen und Verformungen oder Freiräume von Regalen sowie die DIN EN 15629 (Spezifikation von Lagereinrichtungen aus Stahl) relevant. Auch das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) ist anzuwenden, welches Ausrüstbestimmungen für den Bereich der Lagerlogistik enthält. Diese Regelungen sehen u.a. vor, dass routinemäßige Prüfungen der Sicherheit vorzunehmen sind (aller 12 Monate durch eine fachkundige Person) und beim Aufbau die angegebenen Positionen der Distanzstücke eingehalten werden müssen. Weiterhin wird eine maximale Schiefstellung von Regalstützen mit 0,5 Prozent gestattet sowie eine Sicherung der Stützen gegen ein mögliches Verschieben verlangt. Die Arbeitsstätten-Verordnung regelt ergänzend, dass die von einer Person aufzubringende Zugkraft zum Öffnen der Schubladen 25 kg nicht übersteigen sollte. Bei großen Lasten wird dies durch elektromotorische Antriebe gewährleistet.
Die Schubladenregalsysteme tragen somit insgesamt dazu bei, Güter schneller zu verstauen und dies möglichst platzsparend. Die Entnahme und Lagerung von Waren wird dadurch deutlich erleichtert. Gerade das Verstauen sehr großer Gewichte erfordert zwar spezielle Stapler, die aber in Unternehmen, in denen mit entsprechenden Materialien gearbeitet wird, vermutlich bereits vorhanden sind.
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