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Schwangerschaft im Alter: Wenn die biologische Uhr tickt

Frauen, die im Alter zwischen 30 und 40 Jahren zum ersten Mal schwanger werden, sind in der Gegenwart keine Seltenheit mehr. Während in den 1970er Jahren bereits eine 30-jährige Frau als Spätgebärende galt, hat sich dieses Alter heute um rund zehn Jahre nach hinten verschoben. Der Grund liegt in den veränderten Lebensentwürfen junger Frauen. Besonders hoch ist der Anteil an sogenannten Spätgebärenden unter Hochschulabsolventinnen, die sich nach dem Studium zunächst der Berufs- und Karriereplanung widmen, um eine gesicherte Existenz aufzubauen.

Schwangerschaft im Alter: Wenn die biologische Uhr tickt
Schwangerschaft im Alter: Wenn die biologische Uhr tickt

Der Kinderwunsch wird aufgeschoben

Um ihren Kindern eine gesicherte finanzielle Existenz bieten zu können, schieben viele Frauen in der Gegenwart den Kinderwunsch auf. Das Absolvieren einer fundierten Ausbildung und der Aufbau einer gesicherten Existenz besitzen häufig Priorität. Darüber hinaus hat die Ehe in der heutigen Zeit als traditionelles Vorsorgmodell für viele junge Frauen vor dem Hintergrund hoher Scheidungsraten an Attraktivität verloren. Bildung und beruflicher Erfolg wirken für Frauen und Männer gleichermaßen wie eine Anti-Baby-Pille. Häufig ist auch die Suche nach einem geeigneten Partner der Grund, warum der Kinderwunsch hinter dem beruflichen Fortkommen anstehen muss. Längst sehen junge Frauen ein Kind nicht mehr als einzige Möglichkeit an, ein erfülltes Leben zu führen. In der Konsequenz tickt die biologische Uhr mit zunehmendem Alter unaufhaltsam runter.

Sinkende Schwangerschaftswahrscheinlichkeit

Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, sinkt bereits ab einem Alter von 25 Jahren, wenn auch noch nicht so signifikant wie in einem höheren Alter. Die natürliche Fruchtbarkeit nimmt in gleichem Maße ab, wie sich die Wechseljahre nähern. Die Wahrscheinlichkeit für Frauen im Alter von 35 Jahren schwanger zu werden ist nur noch etwa halb so groß wie für 25-jährige Frauen und sinkt im Alter von 40 Jahren auf rund 10 Prozent. Paare mit einem Alter von mehr als 30 Jahren müssen demzufolge deutlich länger auf die Erfüllung eines Kinderwunsches warten. Hinzu kommt das steigende Risiko von Fehlgeburten und das Entwickeln von Funktionsstörungen innerhalb des Körpers wie etwa bei einer Diabetes. Deutlich höher ist auch das Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft. Hoher Blutdruck, unregelmäßige Blutungen und Frühgeburten treten bei älteren Schwangeren häufiger auf, als bei jungen Frauen. 

Vorteile einer späten Schwangerschaft

In körperlicher und psychischer Hinsicht hat eine späte Schwangerschaft auch einige Vorteile. Mütter im Alter von 35 Jahren pflegen meist einen gesünderen Lebensstil und ernähren sich bewusster. Die positive Einstellung zum eigenen Körper lässt sie gelassener auf die körperlichen Veränderungen während der Schwangerschaft reagieren und die finanzielle Unabhängigkeit wirkt sich positiv auf die Psyche auf. Darüber hinaus verzichten ältere Schwangere frühzeitig auf den Genuss von Alkohol und Nikotin, was der Entwicklung des Kindes entgegenkommt. Der bewusste Umgang mit dem eigenen Körper schließt bewusst oder unbewusst Stressvermeidungsstrategien ein. Grundsätzlich haben ältere Schwangere bei einer optimalen Betreuung durch den Frauenarzt eine ebenso große Chance ein gesundes Baby zur Welt zu bringen, wie Frauen im Alter von 20-25 Jahren.