Selbstbefriedigung – Herausforderung und Lernfeld
Selbstbefriedigung
Wie sollen Sie reagieren, wenn z.B. Ihr Kind Sie anspricht, und bekennt, dass er sich selbst befriedigt? Selbstbefriedigung ist sowohl unter Mädchen wie auch unter Jungen weit verbreitet. Zuerst einmal sollten Sie Ruhe bewahren. Durch die Tatsache, dass Ihr Sohn / Ihrer Tochter das Gespräch suchen drück sie ihr Vertrauen zu Ihnen aus.
Pädagogen fanden heraus, dass Teenager in der Regel über Schule und Beruf mit Ihren Eltern reden, über Sex und Partnerschaft, also auch Selbstbefriedigung aber mit gleichaltrigen das Gespräch suchen.
Aus medizinischer Sicht, ist es nicht schädlich, wenn Ihr Kind sich selbst befriedigt. Die Probleme liegen viel eher im Bereich der Ethik. Tatsächlich wurde Selbstbefriedigung Jahrhunderte lang als die "abscheuliche Sünde der Selbstbefleckung" bezeichnet. Aus diesem Grund wurde sie auch oft mit Gewalt unterdrückt indem man z. B. junge Männer an das Nachtlager fesselte, nur Selbstbefriedigung um zu vermeiden. Jahrelang lehrten die Kirchen auch dass Selbstbefriedigung der Ursprung diverser Krankheiten sei. Hiermit machten sie allerdings dieses Thema zu einem Tabuthema. Noch heute ist die Scharm Grenze in christlichen Kreisen sehr hoch und wir nur selten gebrochen...
Sie könnten natürlich einwenden, dass es in der Pubertät vollkommen normal ist, seine Bedürfnisse zu befriedigen und damit Ihrem Kind einen „Freischein“ aushändigen. Aber ist die Aussage „Mach was du willst, genieße sie und lass deinen Gefühlen freien Lauf.“ wirklich eine Lösung?
Meines Erachtens spielt das Thema Disziplin bei Selbstbefriedigung ein große Rolle. Viele junge Menschen in unserer Gesellschaft haben sich dies wenn überhaupt in einem nur geringen Maß angeeignet. Vielleicht weil der oben erwähnte „Freischein“ zu oft ausgestellt wurde. Dabei ist Disziplin wichtig, um Ziele zu erreichen. Selbstbefriedigung könnte also eine Übung oder ein Trainingsfeld sein, wo es lernt sich selbst zu beherrschen und nicht nur seinen Trieben zu folgen. Halten wir also fest, dass Selbstbefriedigung zwar aus medizinischer Sicht unbedenklich ist, die Bedenken aber eher auf dem Bereich der Disziplin liegen.
Vielleicht stimmem Sie ja mit der Aussage übeinein, dass wir junge Menschen in unserer Gesellschaft brauchen, die gelernt haben, nicht jedem Trieb in ihrem Körper zu folgen, sondern diese zu kontrollieren.
Doch kehren wir nun zu unserer Frage, wie Sie reagieren sollen, wenn Ihr Kind Sie auf das Thema Selbstbefriedigung anspricht zurück. Zuerst sollten Sie Ruhe bewahren und Ihrem Kind für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Suchen Sie also das Gespräch. Idealerweise sollte dies nicht „zwischen Tür und Angel“ verlaufen. Dazu ist das Thema zu heikel. Verurteilen Sie Selbstbefriedigung nicht, sondern Zeigen Sie ihrem Kind auf, wie es von diesen Problem profitieren kann. Es hat die Chance zu lernen über seine Triebe zu herrschen und sich nicht von diesen beherrschen zu lassen. Auf gar keinen Fall sollten Sie also ein Gespräch über Selbstbefriedigung erzwingen und während des Gespräches auf der Sachebene bleiben.
Wenn Sie sich aber mit einem solchen Problem überfordert fühlen, sollten Sie sich nicht scheuen ein Kinder- und Jugendarzt zu konsultieren oder Hilfe von andere Stelle in Anspruch nehmen.
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