Kino & Fernsehen
Sexkomödien der 50er und 60er Jahre
Romantic Comedy
Bis heute noch handelt es sich hierbei um alle Komödien mit romantischem Beziehungsplot im Mittelpunkt des Themas
Untergliederungen:
Sophisticated Comedy z.B. Cukor oder Lubitsch
Tough Comedy im Arbeitermilieu bei Warner Brothers
Screwball Comedy
(1934 - Anfang der 40er Jahre)
Handlung:
- die madcap romance eines antagonistischen Paares im Mittelpunkt
- Grundprinzip der Handlung: Chaos
Figuren:
- starke Frauenrollen, teilweise etwas trottelige/lebensuntüchtige Männer
- Klassenunterschiede
- stark überzeichnete Charaktere
Gestaltungsmittel:
- schnelle Dialoge mit viel Wortwitz
- Slapstick Komik
- ausgeklügelte High Key Beleuchtung
- elegante Kostüme/Kulissen
Milieu:
- Oberschichtmilieu
Sexkomödie
(ab Mitte der 50er bis Mitte der 60er)
Handlung:
- antagonistisches Paar, er will sie verführen, sie will heiraten: Kampf der Geschlechter
Figuren:
- Karrierefrau/Jungfrau und Playboy (und dessen bester Freund/Rivale)
Gestaltungsmittel:
- Dialoge mit vielen sexuellen Anspielungen
- teilweise Slapstick Komik (v.a. bei Doris Day)
- hauptsache bunt (Eastman Color, DeLuxe Color), Breitwand Format (Cinemascope)
- Leinwand als Laufsteg
- Split Screen
- Titelmusik/Popsongs im Film
Handlungsraum:
- Großstadt (meist Manhattan) >>> Bedeutung der Berufstätigkeit der Protagonisten
Beispiele:
- The tender trap/Die zarte Falle (1955), Regie: Charles Walters
- The girl can't help it (1956), Regie: Frank Tashlin
- Pillow talk/Bettgeflüster (1959), Regie: Michael Gordon
- Lover come back/Ein Pyjama für zwei (1961), Regie Delbert Mann
- If a man answers/Gefrühstückt wird zu Hause (1962), Regie: Henry Levin
- That touch of mink/Ein Hauch von Nerz (1962), Regie: Delbert Man
- The thrill of it all/Was diese Frau so alles treibt (1963), Regie: Norman Jewison
- Sunday in New York/Sonntag in New York (1963), Regie: Peter Tewksbury
- What a way to Go!/Immer mit einem anderen (1964), Regie: J. Lee Thompson
- That funny feeling/D.Schlafzimmer ist nebenan (1965), Regie: Richard Thorpe
Text Sexkomödien
Thesen:
1. Die Sexkomödie situiert sich im Gegensatz zur Screwball Comedy näher an der Alltagsrealität
Das Idealbild hierfür: Die Nuclear Family. Diese besteht aus der Frau als Ehefrau und Mutter und dem Mann als Ernährer der Famillie. Durchschnittsehealter: 19 bei Frauen, 22 bei Männern
Im Film muss dieser Status quo durch die Ehe hergestellt worden = der Playboy und die Karrierefrau als "Mutationen" des Wunschbilds).
Berufstätige Protagonisten: Vom industrial zum post industrial State, vom blue-collar zum white-collar worker
Wirtschaftsboom. Das Einkommen steigt um 60% und die damit verbundene Konsumbegeisterung.
2. Das partnerschaftliche Verhältnis in den Sexkomödien ist weniger von Standesunterschieden, als viel mehr von Geschlechterverunsicherung geprägt.
Die Identität des virilen Helden wird in Frage gestellt, entweder durch seine Maskerade (Vorwurf der Homosexualität) oder durch die Berufstätigkeit der Frau (Konkurrentin in Männerdomäne).
Möglichkeit eines anderen Happy Ends mit dem Sidekick des Helden (love triangle).
Aber auch Verunsicherung auf Seiten der Frau: Streben nach Ehe, aber kein passender Partner. Kompensation: Karriere
3. Die Sexkomödie geht offensicer mit Sexualität um als die Screwball Comedy
"Sexploitation" - Filme: Das ausschließliche Thema ist Sex (Jungfräulichkeit/Verführung; true love/romance). Im Mittelpunkt steht die Verbindung von Lust und Konsum (also Sex und Geld). Die Frau muss sich sinnvoll als Ehefrau anpreisen, ihre Jungfräulichkeit dient als schlagendes Verkaufsargument
Darsteller werden durch die Inszenierung ihrer Körper zu Sexobjekten stililsiert
Abkehr von klassischen Happy Ends (Lockerung des Production Codes)