Der Mut eines Kindes zu überleben
Sie nannten mich ES
"Du hast mein Leben zur Hälle gemacht! Jetzt ist es an der Zeit, dass ich dir zeige, wie die Hölle wirklich ist!"
Mit diesen Worten zerrt die Mutter ihren fünfjährigen Sohn wie von einem teuflischen Plan besessen zum Herd und hält seinen Arm an die orange-blaue Gasflamme, bis ihnen der Geruch von versengter Haut in die Nase steigt.
"Sie nannten mich Es" ist die schier unglaubliche Geschichte einer Kindesmisshandlung. Jahrelang wird Dave von der eigenen Mutter brutal geschlagen und in grausamen Spielen beinahe umgebracht. Immer wieder wird er zur Zielscheibe ihrer ungezügelten Aggressionen - physische und psychische Folter von beinahe unvorstellbarer Grausamkeit.
Wenn niemand hinsieht, straft die Mutter Dave mit Essensentzug oder sie zwingt ihn, den Kot des jüngeren Bruders zu essen. Ferner prügelt sie Dave fast zu Tode oder geht ohne Grund mit dem Messer auf ihn los.
Schon lange führt Dave kein menschliches Dasein mehr. Obwohl seine Mutter ihn schwer misshandelt, leugnet er in der Schule die häusliche Gewalt.
Einzugreifen und der rohen Gewalt in der eigenen Familie edndlich ein Ende zu setzen wagt niemand. Erst als die Lehrer sich einmischen, kommt für den bereits halb verhungerten Jungen die Rettung.
Das Buch ist mehr als nur ein aufrüttelnder Schicksalsbericht, der uns alle mit der Frage konfrontiert, wie lange man die Augen vor elterlicher Gewalt verschließen darf.
Dave J. Pelzer hat sein glückliches Ende eher einem dummen Zufall zu verdanken. Viel zu lange haben viel zu viele Menschen weggeschaut und die Misshandlungen igrnoriert. Damit anderen Kindern früher geholfen werden kann, kämpft Dave J. Pelzer heute bei verschiedenen Kinderschutzorganisationen gegen Gewalt an Kindern.
Sein Buch ist erschreckend und beängstigend zugleich. Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch besser nicht lesen. Man kann sich kaum vorstellen, zu was für Handlungen Menschen, speziell Mütter, fähig sein können.
Mittlerweile ist das Leben von dave wieder in die richtigen Bahnen gelaufen. Er ist verheiratet und ist heute selber Vater eines kleinen Sohnes. Seine Bücher "Ein Mann namens Dave" und "Der verlorene Sohn" beschreiben sehr eindrucksvoll wie sein Leben nach der Befreiung verlaufen ist.
Auch wenn sein Leben heute völlig in Ordnung zu sein scheint, wird Dave seine Kindheit nie vergessen können.