Sport & Erholung
Snooker WM 2014 in Sheffield
Auch dieses Jahr finden in der englischen Stadt Sheffield die Weltmeisterschaften im Snooker statt. Seit 1977 gastieren jährlich die besten Snooker-Spieler aus aller Welt in der britischen Metropole, um den Weltmeister zu küren.
Grundlagen des Snooker
Die Geschichte des Snooker-Sports ist auf die Disziplin „English Billards“ zurückzuführen, ab dem Jahr 1919 erhielt Snooker ein einheitliches Regelwerk und verbreitete sich über den Globus. Snooker wird mit speziellen Queues auf Snookertischen, die etwas größer als die aus den Spielhallen bekannten Billardtische sind, gespielt. Sowohl Snooker- als auch Billardtische sind immer doppelt so lang wie breit. Die Spielfläche besteht in der Regel aus einer bis zu fünf Zentimeter dicken Schieferplatte, die mit grünem Tuch bezogen ist. Ein hochwertiger Snookertisch kann deswegen bis zu 1.500 Kilogramm schwer sein. Im Verlauf des Spieles müssen 15 rote und sechs farbige Bälle nach festen Regeln in die Taschen versenkt werden. Verglichen mit dem Billard hat Snooker einen etwas höheren technischen Schwierigkeitsgrad, auch die taktischen Fähigkeiten der Spieler haben einen größeren Einfluss auf das Spielgeschehen.
Legenden
Die ersten Weltmeisterschaften wurden im Jahr 1927 in der Camkin´s Hall in Birmingham ausgetragen. Bester Spieler der frühen Snooker-Jahre zwischen 1927 und 1940 war der Brite Joe Davis. Bei vielen Spielern und Fans gilt er aufgrund seiner 15 gewonnenen Weltmeisterschaften (dabei 14 in Folge) auch heute noch als bester Snooker-Spieler aller Zeiten.
Später in den 90er Jahren waren es vor allem die Spieler Stephen Hendry und Jimmy White, die den Snooker-Sport prägten. In den Jahren zwischen 1990 und 1994 trafen die beiden vier Mal in Folge im Finale der Weltmeisterschaft aufeinander. Stephen Hendry konnte alle Begegnungen gewinnen und wurde mit sieben WM-Titeln erfolgreichster Weltmeister in der modernen Snooker-Ära.
Die "Main Tour" - Die Weg zur WM
Wie in vielen Sportarten wird auch im Snooker eine Weltrangliste geführt. Diese berücksichtigte in der Saison ihrer Einführung 1976/77 zunächst nur die Ergebnisse der Weltmeisterschaft. Erst im Laufe der Zeit etablierten sich verschiedene Weltranglistenturniere, die einen Einfluss auf die Rangfolge der besten Spieler haben. Neben der Weltranglistenturnieren und Weltmeisterschaften finden in Snooker auch Einladungsturniere statt, die keinen Einfluss auf die Rangliste haben. In der Sportart Snooker wird eine Spielsaison auch als „Main Tour“ bezeichnet. Die „Main Tour“ besteht aus einer festgelegten Anzahl an Turnieren, beginnt traditionell im Spätsommer und endet alljährlich mit dem Saisonhöhepunkt, der Snooker-Weltmeisterschaft Anfang Mai.
Auf der „Main Tour“ spielen in der Regel 96 Spieler. Die 64 besten Spieler eines Jahres behalten ihre Spielberechtigung für die kommende Saison, die restlichen Plätze werden jährlich neu verteilt. Qualifizieren können sich die Spieler entweder über die Q-School, die Qualifying Tour, Internationale Meisterschaften oder über Nominierungen der National- und Kontinentalverbände. In der aktuellen Saison 2013/14 befindet sich mit Patrick Einsle nur ein deutscher Spieler auf der „Main Tour“.
Favoriten
Als erster Spieler in der neuen Snooker-Zeit gilt der amtierende Weltmeister Ronnie O´Sullivan. Der Brite hat die Snooker-WM in Sheffield bereits fünf Mal gewonnen und gehört auch für die WM 2014 zu den Top-Favoriten auf den Titel. In seiner Profikarriere, die bereits im Jahr 1992 begonnen hat, konnte O`Sullivan bisher Preisgelder in Höhe von 7,16 Millionen Pfund (etwa 8,5 Millionen Euro) einspielen. Zu den weiteren Titelaspiranten zählen in diesem Jahr Mark Selby und Mark Allen. Beide konnten zwar schon zahlreiche Einzelturniere gewinnen, wurden jedoch noch nie Weltmeister.