Essen & Kochen
So backen Sie ihr eigenes Brot
Schon seit 10.000 Jahren zählt das Brot zum Hauptnahrungsmittel der Menschheit. Aus einem Gemisch von gemahlenem Getreide und Wasser wurde bis zum 19. Jahrhundert experimentiert bis Brot wie wir es heute kennen. Während man früher Jahrzehnte lang versuchte das kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zu perfektionieren, kann man es heutzutage ganz einfach und auch zuhause selber backen.
Die Entscheidung der Sorte
So viele Brotsorten es gibt, so viele Möglichkeiten es herzustellen gibt es auch. Knäckebrot wird lange trocken gelagert, Fladenbrot besteht aus einem ungesäuerten Teig und Weißbrot ist nur fast das gleiche wie Toastbrot. Wie soll man sich also für eine Sorte entscheiden? Gar nicht. Jedes Brot kann zuhause selbst gebacken werden. Das eine nimmt viel Zeit in Anspruch und ist auch nicht so leicht zu backen wie Kuchen, aber es ist machbar. Wir entscheiden uns für das beliebteste Brot in Deutschland, das Mischbrot. Wie der Name es schon sagt, besteht das Mischbrot aus verschiedenen (gemischten) Getreidesorten. Oft wird aber in Rogen- und Weizenmischbrot unterschieden. Bei der Zubereitung eines Mischbrotes werden 50/50 Roggen- und Weizenmehl mit Sauerteig, Salz und Wasser zubereitet.
Alles wird selbst gemacht
Wer wirklich vom Getreide bis zum gebackenen Brot alles selber machen möchte, der Fängt beim mahlen des Getreides an. Roggen- und Weizenkörner erhält man zu lukrativen Preisen in Bio- und Reformhäusern. Um auch genügend Mehl herstellen zu können sollten jeweils zwei bis vier Packungen (à 500g) gekauft werden. Nun geht es an das Mahlen der Körner und wer nicht, wie im Mittelalter mit Steinplatte und Stein jedes Korn einzeln mahlen möchte, der kann eine eigene kleine Getreidemühle aus Holz im Fachhandel oder auch Online erwerben.
Bei der Getreidemühle handelt es sich meistens um Strombetriebene Getreidemühlen. Das heißt die Anleitung zur Mehlproduktion ist sehr simple:
- Die Getreidemühle wird an das Stromnetzwerk angeschlossen und kurz gecheckt, ob sie auch Betriebsfähig ist.
- Roggen- und Weizenkörner in den trichterförmigen Behälter der Getreidemühle einfüllen. WICHTIG: Die Körner dürfen nicht verschmutzt und auch nicht feucht sein
- Die Feinheit der Getreidemühle einstellen (wenn möglich) und anschalten.
Nach kurzer Zeit ist das Mehl fertig gemahlen und kann zum Backen genutzt werden. Kleine Körnerstücke, die eventuell zu in das fertige Mehl geraten sind, können mit einem Sieb herausgesiebt werden.
Aber nicht nur das Mehl kann selbst hergestellt werden, auch bei dem Sauerteig ist dies der Fall. Sauerteig besteht ganz einfach aus Roggenmehl und lauwarmes Wasser. Beim Sauerteig handelt es sich lediglich um einen chemischen Prozess, der das Roggenmehl/ Wassergemisch in eine säuerlich duftende Maße wandelt. Für den Sauerteig sollte man vier Tage vorher anfangen, denn so lange dauert der natürliche Prozess der Säuerung. In eine große Schüssel mischt man 100g Roggenmehl mit 100ml lauwarmen Wasser und stellt das Gemisch abgedeckt an einem warmen Ort. Am zweiten Tag werden weitere 100g Roggenmehl und 100ml lauwarmes Wasser dazugegeben, aber nicht verrührt. Am dritten Tag, wenn es nun etwas säuerlich riecht und sich Bläschen bilden, gibt man 200g Roggenmehl und 200g lauwarmes Wasser dazu und rührt dieses Mal gut um. Am vierten Tag ist der Sauerteig fertig und kann zu Verwendung zum Brot backen genutzt werden.
Die Zubereitung – Der Backoffen kann schon mal warm gemacht werden
Die Zubereitung des Brotes ist sehr simple und benötigt auch keinen Mixer oder andere elektronischen Geräte, außer dem Backofen. Und so wird der Teig für das Brot zubereitet:
- 600g Roggenmehl und 200g Weizenmehl werden auf der sauberen Arbeitsplatte (großes Holzbrett oder Küchenplatte) vermischt, zu einem kleinen Berg gehäuft und eine Mulde hineingedrückt.
- In die Mulde kommen nun 400g Sauerteig dazu und je nach Konsistenz des Teiges kann Wasser dazugegeben werden.
- Den Teig zu einem Teigballen kneten, in eine Schüssel geben und eine Stunde ruhen lassen.
- Nach der Ruhezeit muss der Teig nochmals kräftig durchgeknetet und geformt werden und weitere zwei Stunden ruhen.
- Den Ofen auf 250° vorheizen, das Backblech mit Backpapier auslegen und das Brot auf das Backblech geben und in den vorgeheizten Ofen schieben. Damit das Brot auch nicht zu trocken wird, wird eine Schüssel mit Wasser mit den Ofen gestellt
- Nach 15 Minuten den Ofen auf 190° runter drehen und weitere 50 Minuten backen lassen
Das Brot sollte nach dem Backen in Ruhe auskühlen bis es sich zum Verzehr eignet. Individuell kann das Brot selbst belegt werden und schließlich kann man sagen „Das Brot habe ich selbst gebacken“.
Tipp: Brot ist genau wie jedes andere Küchenrezept sehr Vielseitig und kann daher individuell zubereitet werden. Karottenstücken, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Kürbis, Tomate, Oliven und vieles mehr, können in den Teig hineingegeben werden.