Sonnenblumenkönig-Wettbewerb mit "Fröhlich-Dünger"
jurgko

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Sonnenblumenkönig-Wettbewerb mit "Fröhlich-Dünger"

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„Bei Buli heckt der Ochse!“ frotzelte es laufend. Kohlrabis wie Kindesköpfe, japanische Rettiche wie Putenkeulen. Überall eine Blumenpracht, im Goldfischteich  blühen die Seerosen,  rot, gelb, weiß, rosa, violett  und noch viele anderen Raritäten.

„Wunderschön! „rief Harti, als Buli ihm alles zeigte. „Aber was ist denn mit deinen Sonnenblumen los? wunderte er sich. Die sind ja meine Ringelblumen höher!“

Schon wenige Sekunden später, beugten sich zwei Gartenfreunde übern Gartenzaun, zeigten auf die kümmerlichen Sonnenblümchen und hänselten: „He, Buli! Willst du nicht auch an dem  Sonnenblumenkönig- Wettbewerb der Zeitung beteiligen? Für Minisonnenblumen gibt es sogar einen Sonderpreis. Unsere Löwenzahnblüten können  es sogar mit  deinen Sonnenblumen aufnehmen.“

Buli murmelte vor sich hin: „Euch werde ich  schon noch eure Löwenzähne ziehen.“

Noch am gleichen Abend bewarb er sich, wenn auch aussichtslos, beim Sonnenblumenkönig-Wettbewerb, nur des  Spaßes wegen.Wenige Tage später kam ein kurzes Antwortschreiben: „Danke für ihre Bewerbung zum Sonnenblumenkönig, Sie sind der neunundneunzigste, der vorletzte Bewerber. Anbei liegen sieben Sonnenblumenkerne, bitte säen Sie diese  bald aus. Jeden Montag früh, geben Sie bitte Ihre telefonische Meldung, ihrer größten  Sonnenblumenpflanze, ab. Wir berichten laufend darüber. Wir empfehlen, sich bei der Firma, Gartenfröhlich, beiliegende Anschrift,  Düngerpäckchen zu bestellen. Diese startete eine Riesenwerbeaktion: „MIT  GARTENFRÖHLICH – DÜNGER WERDEN SIE  SONNENBLUMENKÖNIG! „

Buli brummte:“ So eine Volksverdummungsreklame! Kein Gramm kaufe ich!“

Er steckte die Sonnenblumenkerne gleich hinter seinen Seerosenteich. Alle gingen nach eine Woche auf.  Aber nur eine einzige Pflanze konnte in der Konkurrenz mithalten. Montag für Montag, gab Buli seine Sonnenblumenpflanzenhöhe durchs Telefon. Mal lag er an fünfundfünfzigster, mal an Sechzigster, mal an einundfünfzigster Stelle.

Erstaunt las er die Zeitungsberichte, wie manch einer mit Furzideen und Idioten- Methoden  Rekordergebnisse erzielte, natürlich samt Gartenfröhlich- Dünger.

Eine Sonnenblumenköniginverdächtige berieselte nach der von der sowjetischen Akademie ausgeklügelten Verfahren, ihre Sonnenblumen mit klassischer Musik, besonders die von Mozart und Bach. Ein anderer hatte bei einer Reikimeisterin gelernt, wie man mit den Händen  Energie den Pflanzen  zuführt.  Ein Junge erzielte Wunderergebnisse mit dem  Foto des Wunderheilers, Bruno, das er am Wurzelhals legte.

Jeden Abend maß Buli mit dem Zollstock seine Sonnenblumenpflanzen. Die Längste war erst halb so hoch, wie die der Spitzengruppe. Diese wechselten sich gegenseitig ab, mal legte, der eine, mal der andere einige Millimeter zu. Auf einmal setzte eine Pflanze der schon fast sicheren Sonnenblumenkönigin Silvi zum nicht mehr einholbaren Endspurt an und erreichte schon genau  2 Meter und sechsundsechzig Zentimeter und drei Millimeter. Ungern gab diese ihr Geheimnis preis, sie goss ihre Sonnenblumen mit schwarzen, grünen und Fencheltee.

Auch Buli mixte seinen Dünger zurecht, aus Kaffeesatz und Brennnesseljauche. Dazu regnete es zwei Wochen lang. Da schossen Bulis Sonnenblumen in die Höhe. Jedoch die  Gartenfröhlichdüngerpflanzen verwelkten, die Stiele weichten auf, brachen ab, weil der Regen  eine starke Überdüngung bewirkte und erlitten großen Schaden. Es kam, wie es kommen musste, Buli wurde  preisgekrönter Sonnenblumenkönig. Nach seinem Geheimrezept befragt, lachte er:  „Ich benutze nie fröhlichen Gartendünger!“