Gesundheit & Wellness
Sport als Agressionsbewältigung
An manchen Tagen ist einfach alles zu viel und die Welt scheint einem regelrecht auf den platzenden Kopf zu fallen. Reagieren die einen auf solche Tage und Situationen indem sie sich zurückziehen, gibt es auch das andere, etwas unangenehmere Beispiel der Leute, die wegen jeder Kleinigkeit zu explodieren scheinen und aggressiv der Welt entgegentreten. Dabei müsste es zu manchem angriffslustigen Ausbruch gar nicht erst kommen.
Scheinbar unkontrollierte Aggressionen können nicht nur für die Umgebung unangenehme Folgen haben, sondern auch die Betroffenen belasten. Denn wer sich nicht mehr selbst unter Kontrolle hat kann sich auch nicht mehr trauen, mal ganz davon abgesehen wie aufreibend es sein kann auf die Dauer nicht ausgelastet zu sein. Doch gerade in diesem unausgelastet Sein steckt der eigentliche Schlüssel zur Bewältigung des Problems. Eine andere Tätigkeit um seine Aggressionen zu bewältigen muss her. Diese Tätigkeit kann so ziemlich alles sein das mit Sport zu tun hat, denn Sport verlangt einem jede Menge Energie ab, nimmt die überschüssige und verwandelt sie in Bewegung. So kann man sich bei leichter Gereiztheit, die möglicherweise durch einen stressigen Job verursacht wird, im Fitnesscenter auf das Laufband stellen und trainieren bis der Kopf von ganz von selbst abgestellt hat. Ebenso effektiv kann das Training auf dem Laufband sein, wenn man generell unzufrieden ist und diese Unzufriedenheit nicht erklären kann, denn oftmals hängt sie mit einer Unterforderung zusammen oder einfach dem Gefühl nichts getan zu haben.
Ist die Gereiztheit hartnäckiger, kann es helfen sich kopfüber in einen Sport zu stürzen, der einen auf mehreren Ebenen fordert, Konzentration abverlangt und somit das Abschalten beschleunigt und dennoch auch auf körperlicher Ebene anstrengend ist. Selbst oder gerade in durchgeschwitzten Sachen kann man mit einem befreiten Gefühl zur Dusche gehen und tatsächlich ist man auch befreit, denn die überschüssige Energie hat einen losgelassen und lässt für den Moment zu, dass man ausgeglichener ist. Sport ist bekanntlich Mord doch Sport kann auch zur Glücksdroge werden. Denn bei entsprechender körperlicher Anstrengung beginnt das Hirn Glückshormone auszusenden die eigentlich dazu gedacht sind uns schmerzunempfindlicher zu machen, uns somit länger durchhalten lassen und ganz nebenbei eine Leichtigkeit mit sich bringen, die den Körper mit Zufriedenheit erfüllt. Von schlechtem Wetter einmal abgesehen, hat man mit einem Job als Fahrradkurier somit eine Garantie der Ausgeglichenheit und kann Sport und Beruf miteinander verbinden.
Da aber nicht alle einen Beruf haben können, der einen sowohl körperlich als auch geistig fordert, kann es helfen sich die Zeit zu nehmen und einen Ausgleich zu suchen. Dabei muss es nicht immer der Weg ins Fitnessstudio und zu Fahrradergometer, Laufband, Hantelbank und dergleichen sein, vielmehr darf man sich selbst die Zeit zugestehen einen Sport zu finden der einem ganz persönlich Spaß und Freude bereiten kann und zu dem man gerne geht. Ob das nun ein gewöhnlicher Sport wird, ob man joggen geht oder klettern ist dabei egal solange man selbst einen Ausgleich in dieser einen sportlichen Tätigkeit finden kann und somit auch deutlich weniger gereizt seiner Umwelt entgegentritt, die es einem im Übrigen ganz gewiss stillschweigend danken wird.