Qui la llengua ha, a Roma va (Katalanisches Sprichwort)
Sprachkenntnisse helfen im Urlaub weiter
Sich zumindest Grundkenntnisse der Sprache des besuchten Urlaubsortes anzueignen, macht vor einem Urlaub in jedem Fall Sinn. Sich darauf zu verlassen, dass die Menschen am Urlaubsort Deutsch oder Englisch verstehen, kann leicht in Situationen der Sprachlosigkeit führen. Zudem ist es oft nützlich, Hinweisschilder lesen zu können.
Lassen sich Deutsch- oder Englischkenntnisse erwarten?
Grundsätzlich sollte niemand erwarten, dass die Kontaktpersonen im Reiseland Deutsch oder Englisch sprechen. Wirklich sicher ist das nur, wenn das Hotel ausdrücklich mit Fremdsprachenkenntnissen seiner Mitarbeiter wirbt. Diese gelten dann auch überwiegend nicht für jeden einzelnen Beschäftigten, aber für jede Angelegenheit lässt sich jemand mit den beworbenen Sprachkenntnissen finden. Jedenfalls auf dem Hotelgelände – und oft nur dort. Für den Gang in die Stadt sind Grundkenntnisse der Sprache des besuchten Landes ratsam.
Was ist die Landessprache?
Die Frage, welche Sprache die Landessprache ist, lässt sich nicht immer eindeutig beantworten. In Ländern wie der Schweiz und Belgien ist die regionale Aufteilung der verschiedenen Sprachgruppen eindeutig, so dass als Landessprache die Sprache der jeweils besuchten Region dient und in Belgien in der Region Brussel – Bruxelles (Brüssel) beide Sprachen möglich sind. Allerdings stellt sich schon die Frage, ob der Urlauber klassisches Niederländisch oder Flämisch lernen soll, zu verstehen empfiehlt sich beides. In Irland kann die Wahl zwischen Englisch oder Irisch schon als politische Aussage verstanden werden. Das ist auf Malta weniger problematisch, dort gibt es bei zwei faktisch gleichberechtigten Sprachen eher Orte mit bevorzugt Englisch oder Maltesisch sprechenden Einwohnern. In Katalonien, dem Baskenland und Galicien (gemeint sind nicht ausschließlich die Autonomen Gemeinschaften, sondern die gesamte Sprachregion) sind Katalanisch, Baskisch und Galicisch dem Spanischen – grundsätzlich auch in den zurzeit nicht von Spanien, sondern von Frankreich besetzten Teilen des Baskenlandes und Catalunyas dem Französischen – vorzuziehen. Dennoch kann es im Hotel vorkommen, dass spanische Gastarbeiter auf katalanischem Boden kein Català verstehen wollen, obgleich die Sprachähnlichkeit ein Mindestmaß an Verständigung ermöglicht. Auf Sardinien erwarten die Gastgeber zurzeit (Februar 2014) noch nicht, dass ihre Feriengäste Sardisch sprechen, sondern akzeptieren mit diesen Gespräche auf Italienisch. Zumindest den sardischen Ortsnamen ihres Ferienortes sollten Besucher jedoch kennen, denn Hinweisschilder sind oft nur auf einer der beiden Sprachen – und das ist mal Sardisch (oder eine der weiteren Regionalsprachen der Insel) und mal Italienisch. Auf Korsika ist Französisch für viele EinwohnerInnen die Sprache der ungeliebten französischen Inselbesatzer, so dass sie mit Gästen lieber Korsisch sprechen oder gegebenenfalls auf Italienisch als Kompromiss ausweichen.
Sprachen gegenseitig verstehen?
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, sich in verschiedenen Sprachen zu unterhalten. Wer gut Katalanisch und Italienisch kann, versteht die meisten spanischen Sätze und kann Portugiesisch zumindest lesen. Niederländer und Deutsche unterhalten sich in grenznahen Gebieten vielfach in der jeweils eigenen Sprache, wobei das Gespräch gut funktioniert. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine gewisse Einübung. Wie wichtig das Training ist, zeigt sich an den skandinavischen Sprachen. Die Dänen, Schweden und Norweger meiner Generation unterhalten sich üblicherweise miteinander auf die Weise, dass jeder seine eigene Sprache spricht (wobei Norweger mit weitgehend gleichermaßen guten Kenntnissen in Bokmål und Nynorsk freundlicherweise Bokmål verwenden) und sie einander gut verstehen. Junge Leute nutzen die gegenseitige Verständlichkeit kaum und haben die entsprechenden Fähigkeiten wenig entwickelt, da sie alle Englisch sprechen und auf diese Sprache ausweichen.
Wie Sprachen lernen
Wie sich Sprachen am besten lernen lassen, lässt sich nicht generell sagen, da jeder Mensch mit anderen Methoden am besten zurechtkommt. Die einen lernen eher intuitiv, während andere erst das komplette grammatikalische Gerüst einer Sprache kennen lernen und dann Vokabeln lernen. Um den einmal erworbenen Wortschatz nicht wieder zu verlernen, ist Wikipedia mit seinem großartigen Angebot an Artikeln in unzählbar vielen Sprachen ideal.