Finanzen & Versicherungen
Tagesgeldkonten - die Zinsberechnung entscheidet mit über die Rendite
Vergleichsrechner zu Tagesgeldkonten berücksichtigen zu einem großen Teil lediglich den angegebenen Zinssatz, nicht aber die Art der Zinsberechnung. Tatsächlich trägt diese dank des Zinseszins-Effektes mit zur Rendite einer Tagesgeldanlage bei, denn die Zinsgutschrift kann auf unterschiedliche Art erfolgen. Tagesgeldkonten erfordern ein Referenzkonto, auf welches die Auszahlungen vorgenommen werden. Zahlungseingänge sind bei vielen Geldinstituten ebenfalls nur über das registrierte Referenzkonto, bei anderen Banken jedoch von jedem beliebigen Konto aus möglich. Wenige Tagesgeldanlagen sind mit einer Automatenkarte zum Geldabheben am Automaten ausgestattet. Hierbei ist darauf zu achten, dass je nach Vertrag Kosten für die Bargeldbeschaffung am Automaten einer Fremdbank anfallen.
Wann werden Tagesgeldzinsen gutgeschrieben?
Die Art der Zinsgutschrift eines Tagesgeldkontos ist der Vereinbarung zwischen dem Geldinstitut und dem Anleger vorbehalten. Die einzige gesetzliche Vorgabe besteht darin, dass unabhängig vom eigentlich vorgesehenen Intervall eine Sonderzinsberechnung erforderlich wird, wenn der Anleger sein Geld zurückfordert. In anderen Fällen ist eine jährliche, eine quartalsweise und eine monatliche Verzinsung des Tagesgeldkontos möglich. Da die gutgeschriebenen Zinsen umgehend nach ihrer Buchung auf dem Tagesgeldkonto verzinst werden, bewirkt der Zinseszinseffekt bei identischer Zinshöhe einen deutlichen zusätzlichen Gewinn bei einer monatlichen statt einer jährlichen Zinsberechnung. Bei einer vierteljährlichen Zinsgutschrift fällt dieser Unterschied nicht ganz so deutlich aus, macht sich aber doch gegenüber der jährlichen Geldverzinsung deutlich bemerkbar.
Eine Zinsgarantie und die Möglichkeit zur Änderung des Zinssatzes für ein Tagesgeldkonto
Als Kennzeichen für ein Tagesgeldkonto gilt nicht nur, dass der Bankkunde sein Geld jederzeit ohne Höchstbetrag zurückfordern darf, sondern auch das tägliche Recht des Geldinstitutes zur Veränderung des Zinssatzes. Ob hierzu tatsächlich ein Bezug zu einem Referenzzins bestehen muss, ist nicht eindeutig geklärt. Verbraucherschützer setzen sich jedoch zunehmend mit ihrer Auffassung durch, wonach die Veränderbarkeit der Tagesgeldzinsen ohne Referenzwert den Anleger übervorteilt. Somit geben immer mehr Geldbanken an, anhand welchen Referenzzinses sie ihre Guthabenzinsen anpassen werden. Für Neukunden bieten die meisten Geldinstitute eine vorübergehende Zinsgarantie und zugleich einen deutlich höheren Zinssatz als für Bestandskunden an. Üblicherweise erfolgt im Anschluss an die Garantiezeit eine Anpassung des Zinssatzes an den aktuellen Wert. Von einer zwischenzeitlichen Erhöhung des Referenzzinses profitieren Neukunden innerhalb der Zinsgarantiezeit zwar nicht; das ist aber verkraftbar, da der ihnen gewährte Zinsaufschlag zumeist ohnehin höher als die positive Zinsanpassung ausfällt.