Tattoopflege
Tattoopflege
Of Mice and Men

Damit Bilder unter die Haut gehen

Tattoopflege

Der folgende Ratgeber geht an all jene, die mit den Gedanken spielen, sich ein Tattoo zuzulegen spielen oder auch schon "am Sammeln" sind!
Diese Form der Körperkunst ist in den letzten Jahren immer alltäglicher geworden.  Man könnte manchmal meinen, dass Menschen, die kein(e)Tattoo(s) haben, mittlerweile einer Minderheit angehören!
Durch die immer mehr wachsende Popularität der Tätowierungen, kommt bestimmt immer wieder auch der Gedanke auf, wie man sein Kunstwerk in der Heilungsphase am besten pflegt und behandelt. Gerade hier scheiden sich nämlich die meisten Geister. 
Klar was die Motivwahl angeht sowieso, das bleibt jedem selbst überlassen Aber ich persönlich habe schon so viele unterschiedliche Ratschläge für die richtigen Pflegeprodukte und überhaupt für die ganze Nachbehandlung bekommen, dass ich mittlerweile meine eigenen Methoden daraus entwickelt habe. Im Folgenden möchte ich allen Unentschlossenen, aber auch allen Liebhabern von Tätowierungen fundierte Ratschläge geben wie man was zu welchem Zeitpunkt etc. macht. Hoffentlich kann ich dem ein oder anderen damit helfen!

1.Schon bei Punkt eins, dem unmittelbaren Zeitraum nach dem Stechen des Tattoos, gibt es ganz viele verschiedene Meinungen zum Vorgehen. Die betreffende Stelle wird ja erstmal schön in Frischhaltefolie eingetütet um das Tattoo am Anfang ein wenig zu schützen vor äußeren Einflüssen. Denn es ist ja im Prinzip auch nur eine Verletzung der Haut. RICHTIG! Eine äußere Verletzung der Haut, vergleichbar mit einem Kratzer. Und was hat Mama bei Kratzern immer gesagt? Genau, da muss Luft ran! Es ist also absolut falsch, länger als einen Tag mit dieser Folie rumzurennen, da du nicht nur die Haut daran hinderst, gut zu verheilen, sondern auch weil dadurch ein enormer Bakterienherd entsteht und es so viel leichter zu Infektionen kommen kann. 

Ich gehe da also wie folgt vor: Folie maximal über Nacht dran lassen; damit verhindere ich, dass ich meine Bettwäsche mit austretender Wundflüssigkeit, Blut, überschüssiger Farbe, etc. dreckig mache. 

2. Der Morgen danach 

Jetzt ist es an der Zeit, die Folie zu entfernen. Endlich. Und nun wird geduscht! Es ist wichtig, dass das frische Tattoo nicht mit Seife in Kontakt kommt. Aber dafür mit klarem Wasser und zwar viel davon. Ich spüle es immer etwa zehn Minuten lang mit klarem, lauwarmen Wasser, so reinigt man es von möglichen Keimen und dem ganzen Dreck der sich über Nacht gesammelt hat. 
Wenn das geschafft ist, wird alles außer dem Tattoo abgetrocknet. Lasst es einfach zwei bis drei Stunden lang an der Luft. 
Allgemein sollte in der Folgezeit beim Duschen an der betreffenden Stelle mit Wasser sparsam umgegangen werden.

3. Pflege 

Jetzt denken viele natürlich gleich "Ahhh man darf das nicht einfach so sich selbst überlassen, dann bleibt die Farbe nicht drinnen!" 
Das ist aber falsch. Was drin ist, ist drin. Und was wichtig ist: Gib dem Tattoo Luft. Nur dann kann sich schnell eine Kruste bilden, die den Heilungsprozess einleitet. 
Lasst also solang es geht, maximal aber zwei bis drei Tage, die Finger von Cremes und sonstigen Pflegezeugs. Wenn ihr allerdings merkt, dass die Haut anfängt, stark zu spannen und es total austrocknet an der betreffenden Stelle, dann darf natürlich geschmiert werden. 

4. 
Wo wir zum nächsten Punkt kommen, an dem es auch ganz viele Diskussionen gibt, nämlich der Wahl der Creme, des Pflegeprodukts. 
Es gibt die verschiedensten Produkte, die von den verschiedensten Leuten und auch Tättowierern angepriesen oder verschrien werden. Aber welches ist denn nun das Richtige/Beste? 
Nun ich würde es so sagen: Am besten sind meiner Meinung nach alle Produkte, die nicht auf Öl-, sondern auf Wasserbasis fungieren. Öl- bzw. fetthaltige Cremes führen bei zu häufiger Anwendung nämlich leider oftmals zu Hautirritationen wie Pickeln durch Hautüberfettung. Ein Beispiel wäre hier die beliebte Bepanthen Heilcreme. Sie funktioniert natürlich auch, aber ich für meinen Teil kann es nicht leiden, wenn ein Körperteil von mir ständig klebrig/schmierig ist und da lauter Pickel sind. 
Das passiert vor allem auch bei der Benutzung der guten alten Vaseline. 
Ich rate also von fetthaltigen Produkten ab und empfehle wasserhaltige. Mein Liebling ist hier das Panthenol Jojoba Spray. Es ist ergiebig, verklebt nicht alles, und erfüllt seinen Job sehr zufriedenstellend: Die Haut mit Feuchtigkeit versorgen.  Link: Panthenol Jojoba Spray bei Amazon
Hierbei handelt es sich um einen Pflegeschaum der ganz einfach zu portionieren und auf der Haut zu verteilen ist. Inhaltsstoffe sind z.b. Provitamin B5, Jojoba Öl, und diverse Amino Säuren die eure Haut im Nu heilen lassen! Zwar ist die Panthenol etwas teurer als z.B. Vaseline, aber wenn man schon einen Haufen Geld für sein Tattoo bezahlt, sollte man bei der Pflege auch nicht sparen, so kommt am Ende das beste Ergebnis dabei heraus. Einfach zwei bis dreimal am Tag auftragen und das wars.

5.
Wie lange dauert diese Prozedur nun? 
Tja das hängt ganz von der Person und Stelle ab! Bei manchen heilt es schneller und bei manchen eben langsamer. Ich creme meine Tattoos immer etwa zwei Wochen lang täglich ein und dann ist es meistens auch schon gut. 
In dieser Zeit ist es auch wichtig, das Tattoo nicht direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen, da es so zu Farbverlust kommen kann. Übermäßiges Waschen empfinde ich außerdem als nicht notwendig. Die Haut kann sich selber helfen und ein Stück weit sollte man das auch von der Natur erledigen lassen. Und wenn man mit Seife wäscht, dann nur mit ph-neutraler Seife!

Wenn ihr alle Schritte richtig befolgt, dann wird euch euer Tattoo noch lange Freude bereiten! Ich hoffe ich konnte Vielen mit meinem kleinen Tattoopflege-Guide helfen!

Stay tuned and get inked!
Julian