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Gesundheit & Wellness

Übergewicht oder Adipositas

Der Frühling klopft bald an die Tür. Die lästigen Winterpfunde müssen weg. Alles andere wird als nicht gesellschaftsfähig angesehen. Diäten müssen her. Sind sie wirklich notwendig? Es gibt andere durchaus hilfreiche Wege.

Inhalt

1. Body-Maß-Index
2. Diäten
3. Ein paar Pfunde zu viel
4. Adipositas

Der Body-Maß-Index gibt Auskunft

Nur ein paar Pfunde zu viel oder Adipositas?
Auskunft darüber gibt uns der Body-Maß-Index(BMI), der sich wie folgt berechnet:
BMI = Körpergewicht (kg) : (Körpergröße in m)²
Übergewicht beginnt bei einem BMI von 25-30, ein Wert ab 30 bedeutet Adipositas, ein Wert ab 40 extreme Adipositas.

Diät

Der Markt bietet fast täglich eine neue Diät-Idee. Ob Pülverchen, Pille, Suppe…alle versprechen, dass viele Kilos in kürzester Zeit für immer verschwinden. Von den unerwünschten, teilweise gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen spricht niemand.
Gern werden die Chrash-Diäten benutzt, um vor dem anstehenden Urlaub möglichst schnell noch den Winterspeck zu verlieren.
Sie bringen tatsächlich kurzfristig Erfolge, sind aber für lang anhaltende Ergebnisse kaum geeignet.
 

Nur ein paar Pfund zu viel

Bei ein paar Pfunden zu viel bringt die Änderung der Ess- und Lebensgewohnheiten oft schon Erfolg und verhindert die Entstehung von Begleiterkrankungen. Die folgenden Regeln lassen sich leicht in den Alltag integrieren:
 

1. Keine Mahlzeit auslassen!

  • Wer zu wenig isst, fährt den Stoffwechsel in den Keller, stoppt auch die Fettverbrennung.

2. Zeit zum Essen nehmen!

  • Das Sättigungsgefühl setzt nach ca. 20 Minuten ein. 

3. Täglich 2-3 Liter trinken!

  • Besonders empfehlenswert sind Wasser und ungesüßte Tees.

4. Finger weg von Light-Produkten und Zuckeraustauschstoffen!

  • Sie sind ungesund und machen Appetit.

5. Sparsame Verwendung von Zucker, Fett und Kohlenhydraten!

  • Honig, Ahornsirup und brauner Zucker sind zum Süßen vorteilhafter als Kristallzucker.
  • Da Fett u. a.  zur Aufnahme der fettlöslichen Vitamine notwendig ist, nicht vollkommen darauf verzichten.

6. Mehr Bewegung in den Tagesablauf integrieren!

  • Die Treppe statt den Fahrstuhl nehmen, zu Fuß oder mit dem Rad zum Bäcker, zur Arbeit...,

8. Mitstreiter suchen...Gemeinsamkeit motiviert!

9. Gewichtskontrolle max. 1x pro Woche!

  • Jedes weitere Mal schafft zusätzlichen Druck.

Adipositas

Adipositas gehört zu den weit verbreitesten Krankheiten, die Ursache für viele weitere Erkrankungen ist. Hierzu gehören vor allem Diabetes, hoher Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. Bsp. Arthrose) und einige Krebserkrankungen.

Adipositas ist unerwünscht in unserer Gesellschaft und die Betroffenen leiden oft unter Ausgrenzung, leben zurückgezogen. Oft sind deshalb Depressionen und seelische Verstimmungen weitere Begleiterkrankungen.

Mit mehr als 54% Übergewichtigen stehen in Deutschland das Saarland, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt an der Spitze.

Bis vor einiger Zeit wurde den Betroffenen schlechthin nachgesagt, sie seien undiszipliniert, lassen sich gehen. Forschungsergebnisse zeigen, dass organische, genetische und seelische Ursachen bei der Entstehung von Adipositas eine große Rolle spielen.

Über viele Jahre wird mit Diäten, Kuren und Abnehmen unter ärztlicher Aufsicht versucht, das Gewicht zu reduzieren.  Nehmen wir als Beispiel das BCM-Programm, welches unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird. Die Pfunde purzeln nach wenigen Tagen. Die Abnahme motiviert, der Betroffene hält viele Monate durch.
Fragen wir uns nun: Kann man sich ein Leben lang von irgendwelchen Shakes ernähren, können wir so viel verzichten? Eine Ernährungsumstellung lernt der Patient hierbei nicht. Eines Tages bringt er es nicht mehr fertig, diesen Shake weiterhin zu trinken, beendet die Diät und ernährt sich halbwegs gesund und ausgewogen.
Genau an dieser Stelle tritt nun der Jo-Jo-Effekt auf die Tagesordnung. Die Waage wird ihm Woche für Woche die allmähliche Gewichtszunahme vor Augen führen.
Nur ein sehr geringer Prozentsatz von Adipösen schafft es allein durch Ernährungsumstellung die Adipositas zu besiegen, dem Kreislauf aus Versagen und Frustration zu entfliehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Sport und Bewegung nur noch sehr eingeschränkt möglich sind.

Welche Möglichkeiten bleiben noch?
Selbsthilfegruppen wird hier ein sehr hoher Stellenwert zugesprochen. Man ist nicht allein, kann vorurteilsfrei über seine Ängste, Probleme und Nöte sprechen, sich austauschen. Die Einsamkeit wird durchbrochen, die Isolation ein Stück weit beendet. Oft können hier hilfreiche Adressen von Ärzten, Therapeuten und Kliniken in Erfahrung gebracht werden. Wer den Weg in eine Gruppe scheut, kann diese Informationen auch im Internet finden. Viele Gruppen sind hier präsent und haben Foren eingerichtet.

Hier ein Beispiel einer SHG: www.adipositas-shg-wismar.beepworld.de

Wenn der Leidensdruck sehr hoch ist, der Patient es mit den genannten Mitteln nicht schafft, sein Gewicht zu reduzieren, bleibt nur noch eine Option, die Adipositaschirurgie.
In den letzten Jahren hat sich in der Medizin die Meinung, dass Adipositas nicht heilbar, aber beherrschbar ist, durchgesetzt.
Neben dem Magenband gibt es heute weitere OP-Verfahren mit denen man die Betroffenen wirkungsvoll unterstützen kann.