Sport & Erholung
Ullrich und der Radsport-Boom in Deutschland
Vielen Menschen in Deutschland sind bestimmt noch die Bilder von 1997 allgegenwärtig, als Jan Ullrich als erster Deutscher die Tour de France gewinnen konnte. Damals löste dieses Ereignis in unserem Land eine richtige Radsport-Hysterie aus. Jeder wollte mit seinem Fahrrad auf die Straße und so hart trainieren, dass er irgendwann in die Fußstapfen seines Idols treten kann. In den Jahren danach stiegen die Zuschauerzahlen bei den Öffentlich-Rechtlichen während der Übertragungen der Frankreich-Rundfahrt noch einmal enorm in die Höhe.
Jan Ullrich, unser Idol, im Zweikampf mit dem Amerikaner Lance Armstrong. Das hatte was! Ein solches Duell gab es schon lange nicht mehr. Das Armstrong dann immer die Oberhand behielt und Ullrich in den Bergen die entscheidenden Sekunden abnahm, tat zwar weh. Trotzdem blieb Ullrich derjenige Fahrer, der die Herzen von uns Deutschen erobert hatte.
Immer mehr Fans wollten sich auch selbst auf dem Fahrrad beweisen und meldeten sich in diversen Radclubs an. Denn das Kräftemessen mit mehreren Radsport-Begeisterten macht einfach viel mehr Spaß, als alleine gegen Wind und Wetter ankämpfen zu müssen. Während die Mitgliederzahlen also in den Vereinen stiegen, musste Ullrich eine ganz bittere „Niederlage“ hinnehmen. 2005 wurde er kurz vor der Tour de France von seinem damaligen Team T-Mobile suspendiert, weil ihm die Verstrickung in die Fuentes-Affäre nachgesagt wurde. Zwar stritt Ullrich dies immer wieder ab, doch im Nachhinein konnte anhand der Beweise gegen ihn dann doch alles belegt werden. Für viele Fans blieb Ullrich trotzdem immer der Größte, denn nicht wenige davon behaupteten, der Deutsche hätte ja nur gedopt, um mit seinem ärgsten Widersacher Armstrong mithalten zu können.
Über diese Ansicht wurde sich auch in den Medien gestritten. Doch die Fans sollten, wie wir in den vergangenen Wochen mitbekommen haben, tatsächlich Recht behalten. Armstrong hatte gedopt und das auch noch bei all seinen sieben Tour-Siegen. Unfassbar auch, dass er das größte Doping-Netzwerk – man kann hier gewiss von Professionalität sprechen – betrieben hat. So steht der Radsport momentan am Abgrund, doch was bleibt, sind die Hobbysportler, die sich mit eigenen Kräften an den Bergen versuchen und dort nur auf ihr menschliches Können und eben ihr Fahrrad vertrauen.
Fahrräder gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Natürlich die Rennräder, mit denen auch die Profis unterwegs sind. Aber auch die Mountain Bikes für waghalsige Fahrten über Stock und Stein oder die so beliebten Holland-Räder, mit denen man einfach mal einen Ausflug genießen kann oder sich auf den Weg zur Arbeit oder Schule macht. Wer sich nach einem geeigneten Fahrrad umschauen möchte, der wird garantiert in einem der vielen Online Shops oder Fahrrad-Geschäften fündig.