Erziehung & Kinder
Unglaublichkeiten - zum Lesen und auf DVD
Unglaublichkeiten begegnen einem im Kleinen und im Großen. Unglaublichkeiten kommen medial über Film, Fernsehen und Literatur zum Ausdruck. Unglaublichkeiten entzücken, schocken oder lassen den Betrachter erschaudern. Was sie in jedem Fall hervorrufen, ja was sie erst zu "Unglaublichkeiten" macht, ist das Staunen, eben das Unglauben des Betrachters. Dies kann sowohl der Betrachter jenseits der Leinwand bzw. der Buchseiten sein als auch die Figuren, die sich innerhalb der Erzählung der Unglaublichkeiten ausgesetzt sehen.
Klassiker unter den Unglaublichkeiten
Science Fiction, Fantasy, Horror
In der Anfangszeit des Kinos hieß es "Klotzen nicht Kleckern" und so fielen die ersten Unglaublichkeiten entsprechend gigantoman aus. Bereits 1933 begegnet man in "King Kong" einem riesigen Affen, der im berühmten Showdown auf das Empire Statebuiling steigt. 21 Jahre später betritt mit "Godzilla" (1954) eine Riesenechse die Szenerie, die Japan in Schutt und Asche legt. Beide Stoffe haben Kultstatus erlangt und sind bis in die Zweitausender-Jahre immer wieder ineuverfilmt worde, "Godzilla" zuletzt 1998 von Roland Emmerich und "King Kong" in der 2005er-Version von Peter Jackson. Eine etwas andere Zeit, eine ziemlich andere Stimmung: Die Unglaublichkeiten der (englischen) Schauerliteratur sind subtiler, mal traditionell, mal visionär. In den Geschichten von Bram Stoker, Sheridan LeFanu, Mary Shelley, Ann Radcliffe u.v.a. findet man sowohl Vampire als auch künstliche Menschen. Ähnliche Elemente gibt es z.B. auch bei E.T.A. Hoffmann ("Der Sandmann") oder Edgar Allen Poe
Unglaublichkeiten in tiefschwarz bis quietschbunt
Auch die ganz und gar nicht harmlosen Kinderbücher von Roald Dahl besitzen trotz ihrer Modernität thematische Verwandschaften. In "Hexen, Hexen" und in "Sophiechen und der Riese" sehen sich die Protagonisten zudem einem typischen Problem ausgesetzt: sie wissen, dass die Unglaublichkeiten real sind, aber niemand glaubt ihnen. Viele Bücher sind mittlerweile verfilmt worden, unter anderem auch von Tim Burton. Burtons Filme sind fast durchweg voll von Unglaublichkeiten, so z.B. das ebenso bonbonfarbene wie abgründige Werk "Edward Scissorhands".
Unglaublichkeiten, die so unglaublich nicht sind
Surreale Szenarien, reale Unglaublichkeiten
Ebenso ein Klassisker: Franz Kafka. Seine Protagonisten finden sich in surrealen, aberwitzigen Situationen wieder, die jedoch weniger fantastisch als eher unheimlich bekannt zu sein scheinen. Joseph K. wird in "Der Prozess" wegen eines ihm nicht bekannten Verbechens verhaftet. Bei seinem Versuch, etwas über das vermeintliche Verbrechen herauszufinden verliert er sich einem albtraumhaften, bürokratischen Labyrinth. Ebenso undurchschaubar und gewaltig ist der Kontrollapparat in "Das Schloß". Auch der japanische Schriftsteller Haruki Murakami bedient sich fortwährend kafkaesker Situationen. Sein reicher Output an Romanen umfasst z.B. "Mister Aufziehvogel", "Kafka am Strand", "Afterdark" und "Naokos Lächeln".
Jonathan Safran Foer beschreibt in "Extrem laut und unglaublich nah" eine Unglaublichkeit der realeren aber nicht weniger furchtbaren Art. Der hochintelligente neunjährige Oskar Schell hat beim Anschlag auf das World Trade Center seinen Vater verloren und macht sich auf eine tragikomische Reise durch New York.
Unglaublichkeiten in Serie
Unglaublichkeiten in Comic und Fernsehen
Ebenso bereits in den 30er Jahren brachte Marvel die ersten Superman-Comics auf den Markt. Er ist Galeonsfigur einer ganzen Brigade an Superhelden und -heldinnen, die noch folgen sollten. Ob nun die "X-Men" oder auch der, die Unglaublichkeit bereits im Namen tragende, "Unglaubliche Hulk" - die Helden besitzen durchweg übermenschliche Fähigkeiten, die sie sowohl überlegen als auch zu Zielen macht. Nicht selten müssen sie ihre wahre Identität verstecken und sind im privaten Leben unscheinbar, vielleicht sogar Verlierertypen. In den letzten Jahren hat es einen Boom an Comicverfilmungen gegeben, die meisten davon Superhelden-Verfilmungen, wie "X-Men" (2000), "Daredevil" (2003) oder Hulk (2003 und 2008). Die TV-Serie "Heroes" (bisher 4 Staffeln) greift sowohl ästhetisch als auch thematisch das Erbe jener Superhelden-Comics auf und läuft seit 2006 überaus erfolfreich. Ein Muss für die Liebhaber des Unglaublichen natürlich auch die 90er-Jahre Mysterieserie "Akte X"