Erziehung & Kinder
Unvergessliches Wunder von Bern und Kabarettsendungen im RIAS
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Die siegreiche Fussballweltmeisterschaft 1954 vergisst kein Deutscher
Damals besass keiner von uns einen Fernseher. Keine Fernsehsendung konnte jemals wieder so einen spannenden Bericht bringen, wie damals der leidenschaftliche Radioreporter Herbert Zimmermann. Seine Torschreie hallen mir heute noch in den Ohren.
Es war eine Fußball-Weltmeisterschaft mit den größten Offensivfussball, den es je gab. Im Schnitt fielen 5,4 Tore pro Spiel. Dieser Rekord wurde bis heute nicht wieder erreicht. Maßgeblich war Ungarn daran beteiligt. Die ungarischen Spieler schossen 27 Tore in fünf Spielen. Sie waren seit 1950 ungeschlagen und sogar 1952 Olympiasieger. Gegen diesen haushohen Favorit hat Deutschland so gut wie keine Chance. In der Vorrunde verloren die Deutschen mit 8:3 gegen diese. Da geschah das unerwartete Wunder von Bern, Deutschland besiegte die technisch so starken Ungarn mit 3:2. Fritz Walter wird heute noch von den Deutschen vergöttert. Er verstand es sogar, sich richtig zu vermarkten. So mancher Weltmeisterfussballer von 1954 war arm dran. Einer konnte sich nicht einmal einen Anzug zum Staatsempfang leisten. Den spendete Fritz Walter. Daran sollten sich unsere unzufriedenen Fussballmillionäre mal erinnern.
Die Kabarettsendung vom RIAS meine unvergessliche Kinderserinnerungen
In der DDR gab es anfangs Lebensmittelkarten. Eines Tage wurden die HO-Läden gegründet, dort konnte jeder ohne Markenabschnitte zusätzlich Nahrungsmittel kaufen. Ich erinnere mich noch genau, viele DDR-Bürger waren über die teuren Preise empört, auch mein Vater. Ein normales Ei kostete 8 Mark. So viel verdiente kein Arbeiter an einem Tag.
Oft hörten wir Kinder den verbotenen RIAS-Sender. Plötzlich erschallte ein Gesang:
"Schia Schiascho, Käse gibt es in der HO...“
Meine Freunde und ich lachten wie verrückt darüber. Diesen Liedtitel vergesse ich nie.
Nach der Währungsreform in der BRD waren dort, die Läden über Nacht mit Südfrüchten und allen Waren gefüllt, die es nach dem Krieg nicht gab.
Da ertönte im RIAS ein satirisches Lied:
„Wir ham den Kanal, wir ham den Kanal noch lange nicht voll.
Wir hams über Nacht, wir hams über Nacht,
zum Wohlstand gebracht.
Ein Fernsehgerät, ein Koffermixgerät...“
Auch gab es lustige satirische Sendungen wie Pinsel und Schnorchel. Sogar der Kabarettist, Dieter Hildebrandt begann im RIAS seine Laufbahn.
Leider gibt es heutzutage für meine satirischen Texte, Glossen und Aphorismen keine Radiosender mehr, geschweige Fernsehesendungen.