Verrückter Held meiner Bücherwelt
Verrückter Held meiner Bücherwelt
jurgko

Erziehung & Kinder

Verrückter Held meiner Bücherwelt

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Als Schuljunge ist mir folgendes passiert,
so mancher Text
hat mich verhext.
Ich wurde von Goethe fasziniert,
diesem Dichtergenie.
Was sein Faust alles im Schilde führt,
mit seiner schwarzen Magie
hat er alles so ungeniert,
ob Medizin oder Philosophie,
sogar die mächtige Theologie
auf die Schippe genommen
und dazu einen Verjüngungstrank bekommen.
Sogar Mephisto, wer hätte das gedacht,
besuchte mich so manche Mitter-Nacht.


Zur Stromsperre las ich
von Heinrich Heine
beim Kerzenscheine,
so manches Gedicht.


Neulich
bin auch ich
mitten in der Nacht
aufgewacht,
habe an Deutschland
wieder einmal wutentbrannt
gedacht,
an all die viele Schmach
und Ungemach.
Darüber hab`ich
bitterlich gelacht.
Beinah hätte mich,
eine Herzattacke umgebracht.


Ich irrte auf einem Buchstabenmeer
hoffnungslos als Odysseus umher.
Ich knackte beim Lesen derBibel
Alle ihre sieben Siegel.
Du sollst über alles in der Welt,
alles anderen in die Schuhe schieben
und deinen Nächsten lieben,
aber noch lieber sein Geld.
Ich Don Quinchotte, der Gerechtigkeit
rannte in meiner Verrücktheit,
wie ein Rittersmann
gegen ideologische Windmühlen an.
Ich rannte sogar in meiner Euphorie
ins offene Messer der Stasi.


Unvergesslich
für mich
Biermanns Verse
Und seine Arbeiterstaats-Kontroverse:


"Was nie ein Achimist erreicht
-sie haben es geschafft
aus deutscher Scheisse haben sie
sich hartes Gold gemacht


Die DDR mein Vaterland
ist sauber immerhin
Die Wiederkehr der Nazizeit
ist absolut nicht drin


So gründlich haben wir geschrubbt
mit Stalins Besen
dassrot verschrammt der Hintern ist
der vorher braun gewesen."


Ich wurde siebenmal klüger

und schrieb Aphorismen- Bücher,

säge ab so manchen Dorn,

nehme mein Welt aufs Korn,

besonders die ganz grossen,

so schlimmen Zeitgenossen

und Schiessbudenfiguren der Politik

aber auch die Behördenschranzen,

die sich hinter Papierkörben verschanzen.

Jedoch stell ich mir heutzutage

die bange Shakespeare-Frage:

Sein oder Nichtsein

mein neues Büchermarkt-Stelldichein?