Vietnamesisch Kochen
Vietnamesisch Kochen
Warum vietnamesisch essen und wieso komme ich dazu, darüber zu bloggen? Die Antwort auf die zweite Frage: Ich bin seit über 12 Jahren mit meiner vietnamesischen Frau glücklich verheiratet und bei uns wird natürlich sehr viel vietnamesisch gekocht. Meine Frau arbeitet schon seit 1990 in der Gastronomie und bei mir sinds auch schon über zehn Jahre. Und ich koche schon seit meiner Jugend, also mehrere Jahrzehnte mittlerweile. Da hat sich doch einiges an Know How angesammelt, daß ich gerne an meine Leser weitergeben möchte.
Die erste Frage kann jeder beantworten, der schon mal die vietnamesische Küche probieren durfte: Einzigartige Frische und Vielfalt, die Fülle der Aromen herrschen hier vor.
Die geographische Lage Vietnams und seine Geschichte spiegeln sich in seiner Kochkultur wieder: Beeinflußt durch die Nachbarn China, Thailand und Kambodscha haben deren Kochkultur auch Vietnam geprägt. Jahrhunderte lang Handelspartner Indiens haben dessen Gewürzvielfalt und Currys in Vietnam Einzug gehalten. Und last but not least war Vietnam bis 1945 für nahezu 150 Jahre französische Kolonie. Und so hat auch die herausragendste europäische Kochkunst hier ihre Spuren hinterlassen. So gibt es in Vietnam auch heute noch an allen Ecken und Enden Baguette zu kaufen und auch die Leberpastete ist hier nicht unbekannt.
Das Klima Vietnams reicht von den subtropischen Bergen im Norden bis fast an den Äquator und sorgt für mehrfache Ernten im Jahr. Die Vielfalt der Früchte und Gemüse ist überwältigend.
Andererseits war Vietnam lange ein sehr armes Land, immer bedroht vom Nachbar China, ausgebeutet von den Franzosen, die selbst die Schulbildung verhinderten und nicht zuletzt ausgeblutet durch den jahrzehntelangen Vietnamkrieg, der erst 1975 endete und dessen Folgen immer noch spürbar sind. Mehr als fünf Millionen Kriegsversehrte gibt es immer noch und das heimtückische Gift Agent Orange = Dioxin sorgt für Missbildungen mittlerweile in der dritten Generation. Brennstoff war auch immer sehr rar, da es relativ wenig Holz gibt.
Der Brennstoffmangel hat auch dazu geführt, daß alle Gerichte sehr schnell zubereitet werden müssen. Damit das im Wok gelingt, werden die Zutaten alle klein geschnitten.
Die kurzen Garzeiten sorgen dafür, daß die Inhaltsstoffe nicht zerstört und verkocht werden.
Die Vietnamesen betrachten Essen auch als Medizin. So werden Menüs auch immer nach den Prinzipien des Yin und Yangs zusammengestellt. Gegensätze wie süss und salzig, scharf, bitter kommen alle in einem Menü vor und so machen die Vietnamesen schon immer das, was moderne Ernährungsberater empfehlen: Abwechslungsreich essen. Wahrscheinlich sind sie deshalb alle so schlank.
Mehr über die Vietnamesische Küche gibts auf meiner Seite: http://stefans-imbiss.com