angelspain

Wanderer zwischen den Welten

Voyager

Die NASA schickt schon seit Jahrzehnten Satelliten ins All, die weit mehr tun sollen, als nur um die Erde zu rasen.

Der wissenschaftliche Sinn mag etwas im Hintergrund zu finden sein: worin liegt der Sinn, eine Voyager-Sonde ins All zu schicken, mit über 60.000 km/h (also in 5 Stunden zum Mond!). Seit mehr als 30 Jahren rast der Flugkörper in Richtung Weltall – ausserhalb unseres Sonnensystems. Auch Voyager 2 ist unterwegs, genau in Gegenrichtung. Obwohl Voyager 2 vor Voyager 1 gestartet worden war, ist Voyager 1 schon weiter, weil Voyager 2 mit etwa 56.000 km/h „bummelt“.

Dieses Foto sollte unsere Nabelschau ein wenig relativieren: NASA-Bild von Cassini . Cassini untersucht Saturn und seine Monde und hat eine ganze Reihe spektakulärer Entdeckungen gemacht. Die Mission ist bis 2017 geplant, was danach geschieht, steht noch in den Sternen.

Voyager 2, wie gesagt, ist als erste gestartet, am 20.8.1977. Sie hat eine ganze Reihe Planeten des äusseren Sonnensystems besucht und sensationelle Fotos gesendet. Im Sommer 2010 fiel den Technikern der NASA das Herz in die Hose: Voyager 2 begann, Unfug zu senden, unverständliche Datentelegramme. Sie ist jetzt 13 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, die Funksignale brauchen beinahe 13 Stunden. Man kann sich vorstellen, wie froh die Techniker waren, als es tatsächlich gelungen war, den Computer auf Voyager 2 von der Erde aus per Funk neu zu starten – sie sendet wieder wie am ersten Tag.

Voyager 1 hingegen ist am 5.9.1977 gestartet und ist schon 17 Milliarden Kilometer weg. Und sie hat die Grenze der Heliosphäre erreicht. Ionisierte Atome, ausgestrahlt von der Sonne, kommen bis zum Rand des Sonnensystems. Voyager 1 hat diesen Punkt nun erreicht und kann keine Ionen von der Sonne mehr feststellen.

Da erinnere ich mich an eine Sendung mit Raumschiff Enterprise – da stürmte ein riesiges Objekt genau Richtung Erde. Die Helden um Captain Kirk verschafften sich Zutritt zu diesem Raumschiff; die wollten darüber Klarheit erlangen, was dieses Flugobjekt von der Erde wollte.

Zu guter Letzt – schliesslich musste im Jahre 2300 oder so ja wieder ein Happy End gefunden werden – schaffte Captain Kirk es bis zum Herz des Raumschiffes zu kommen. Da stand dann eine total verstaubte „Voyager“, welche weiss ich nicht mehr. Die Mission des riesigen Raumschiffes war es, die unglaublichen Piktogramme zu deuten und die intelligenten Wesen zu finden, die diese ersonnen hatten.

Was für ein Quatsch das ist erkennt man gleich, wenn man bedenkt, wie weit Voyager (egal ob 1 oder 2) wohl in 200 oder 300 Jahren kommen wird – gerade mal 10 mal weiter als sie jetzt sind – und damit immer noch unendlich weit vom nächsten Fixstern entfernt, geschweige denn in einer fremden Galaxie.

Lassen wir uns nochmal geniessen, wie wichtig wir im Weltall sind.