Sport & Erholung
Wandern - Gut für die Seele?
Viele meiner Bekannten haben Bücher gelesen über die Begehung des Jakobsweges gelesen, doch ich weigerte mich bis mir vor Kurzem das Buch " Schuhwechsel " von Rosa Villas in die Hände fiel.
Bücher von Promis auf dem Selbstfindungstrip oder Möchtegerngurus auf Entdeckungstour wollte ich nicht lesen. Ich wollte etwas lesen, was mir ähnlich war und so gefiel mir der Gedanke über eine Mutter und Hausfrau, die im Wandern den spirituellen Sinn suchte.
Spätestens seit Hape Kerkeling den Jakobsweg gegangen ist, wurde Wandern zum Volkssport. Den eigentlichen Sinn hinterm " Pilgern" blieb dabei auf der Strecke.
Im Buch " Schuhwechsel" beschreibt Rosa Villas, wie sie entschied den harten Weg zugehen und wie sie ihn überstand. Man muß nicht religiös sein, um den Jakobsweg zugehen oder gar zu pilgern.
Nun gut, ich bin Hausfrau und ich bin Mutter, doch würde ich mich auf das Abenteuer " Jakobsweg" einlassen? Genau diese Frage habe ich mich gestellt als ich Schuhwechsel gelesen habe.
Da schossen mir die schönen Wochen in meine Gedanken, die ich mit meinen Großeltern im Harz verbrachte. Jedes Jahr fuhr ich mit ihnen ein bis zweimal immer an den selben Ort. Und was taten wir dort? Wandern!
Natürlich hatte dies nichts mit Pilgern zutun, aber war das nicht irgendwie dasselbe? Ich versuchte mich zu erinnern, wie ich mich damals fühlte. Und wenn ich gerade jetzt die Augen schliesse und an die schönen Stunden im Wald denke, dann fühle ich mich frei!
Genau das ist es! Ich fühlte mich frei! Ich konnte dort meine Probleme vergessen, die wohl jeder Teenager hatte. Ich konnte Schule und Streit mit der besten Freundin vergessen.
Und ich war glücklich! die frische Luft, die Stille und Ruhe. Okay, Oma stresste manchmal und Opa moserte über das schlechte Mittag das wir gegessen hatten, aber selbst das war egal!
Irgendwann wurde ich dann zu alt, um mitzufahren. Warum eigentlich? Vermutlich weil Jungs intressanter wurden, als wandern gehen und Kirchen anschauen. Doch ein Danke geht gerade in Gedanken nach oben, wo meine Großeltern bereits sind, denn sie haben mir mit den Urlaub im Harz viel gegeben. Und nun denk ich wirklich darüber nach, mal mit einer kleinen Gruppe von spirituellen Menschen wandern zugehen. Nicht gerade den Jakobsweg entlang, denn das wäre mir zuviel, dafür bin ich zu faul. Aber vielleicht mal ein Wochenende im Harz, um mich wieder frei und glücklich zufühlen! Also tausche ich wohl auch mal in diesem Jahr meine Highheels gegen Wanderschuhe und meine Handtasche gegen einen Rucksack.