Bei der Wandgestaltung mit Farbe werden häufig Fehler gemacht. Damit man sich in den eigenen vier Wänden richtig wohl fühlt, kommt es auf die Auswahl und Zusammenstellung der richtigen Farbtöne an.
Wandgestaltung mit Farbe - so finden Sie die richtigen Farbtöne
Die Wandgestaltung mit Farbe ist schon seit vielen Jahren wieder sehr beliebt. Die Zeiten, in denen weiße Raufaser modern war, scheinen vorbei zu sein. Mir persönlich jedoch fallen viele Beispiele ein, in denen die farbige Wandgestaltung daneben gegangen ist. Denn die Auswahl und Zusammenstellung der richtigen und passenden Farbtöne ist gar nicht so einfach. In manchen modernen Wohnungen oder Häusern wird man von farbig gestalteten Wänden geradezu erschlagen. Ein grelles Pink schreit von den Wänden während für die in Blau gehaltene Wand ein Farbton ausgewählt wurde, der an Autobahnschilder oder blaue Müllsäcke erinnert. Welche Farben sollte man also für die Wandgestaltung verwenden?
Welche Farben sind für die Wandgestaltung geeignet?
Grundsätzlich ist im Prinzip jeder Farbton für die Wandgestaltung mit Farben geeignet, es kommt auf die Zusammenstellung mit anderen Farben und auf die Dosis an. Während feine, violette Streifen in einer ansonsten gedeckt gehaltenen Wand einen interessanten Kontrast bilden, ist eine komplett in grellem Violett gestrichene Wand nicht Jedermanns Sache. Außerdem besteht die Farbpalette nicht nur aus rot, blau, grün oder gelb. Durch Farbmischungen kann aus jeder Grundfarbe eine angenehme Wohnraumfarbe hergestellt werden. Wer sich mit den Farben nicht sicher ist und sich die Wirkungen schlecht vorstellen kann, sollte sich lieber an Vorbildern orientieren. Schauen Sie sich im Internet, im Freundes- und Bekanntenkreis oder in Möbelhäusern um. Entdecken Sie eine Farbgestaltung, die Ihnen auf Anhieb zusagt und mit der Sie sich wohl fühlen, machen Sie sie einfach nach. Allerdings sollte auch die Größe der zu renovierenden Räume berücksichtigt werden. Eine bordeauxrote Wand kann in einem Museumsgebäude oder Schloss sehr schön sein, in einem 12 m² Zimmer wirkt sie jedoch erdrückend.
Im Folgenden finden Sie einige grundsätzliche Regeln, die Sie bei der Wandgestaltung mit Farbe berücksichtigen sollten. Viele weitere hilfreiche Tipps lesen Sie außerdem hier: renovieren mit Wohnen.de
Grundsätzliche Regeln für die Wandgestaltung mit Farbe
- Dunkle und kräftige Farbtöne erfordern allgemein größere Räume. Kleinere Räume sollten eher in hellen Farbtönen gestrichen werden.
- Vermeiden Sie alle grell wirkenden Farbtöne. Die im Baumarkt erhältlichen, preiswerten Dispersions- oder Abtönfarben sind unvermischt fast immer zu grell und wirken oft sehr "billig". Kaufen Sie entweder fertig gemischte Wandfarbe eines guten Markenherstellers in einem ansprechenden Farbton oder tönen Sie Ihre weiße Wandfarbe selber ab. Verwenden Sie dazu am besten Künstler Acrylfarben. Diese sind zwar etwas teurer, allerdings in der kompletten Farbpalette erhältlich. Sehr schöne Farbtöne für die Wandgestaltung erhalten Sie beispielsweise indem Sie ein wenig folgender Farben zu Ihrer weißen Wandfarbe hinzugeben: Umbra Natur oder gebrannt, alle Ocker Töne, gebrannte Sienna, Kadmiumorange hell, Kadmiumrot, Oxidrot, Kadmiumgrün, Indigo, Delphtblau oder Grüne Erde Natur.
- Hochwertige Künstler Acrylfarben sind zwar teuer, aber dafür sehr ergiebig. Für einen ganzen Eimer weiße Farbe benötigen Sie zum Abtönen nur eine kleine Flasche. Verwenden Sie jedoch flüssige Farbe in Flaschen, keine Tubenfarben.
- Lassen Sie sich beim Auswählen der geeigneten Wandfarben länger Zeit und sammeln Sie erst einmal Ideen. Stimmen Sie außerdem die Farbe der Wände mit den Möbeln, dem Boden, den Vorhängen und der sonstigen Einrichtung ab.
- Verwenden Sie nie zu viele Farbtöne in einem Raum, lieber unterschiedliche Mischungen aus einem Ausgangsfarbton und eine weitere Farbe als Kontrast.
- Vermeiden Sie unbedingt Komplementärkontraste. Diese Farb-Paare intensivieren sich gegenseitig in ihrer Wirkung und wirken daher für die Wohnraumgestaltung viel zu grell und disharmonisch: Orange und Blau, Grün und Rot, Gelb und violett.
- Im Allgemeinen werden Pastelltöne in der Wandgestaltung mit Farbe als sehr angenehm empfunden. Im Prinzip können Sie jeden beliebigen Farbton mit Weiß mischen, um einen Pastellton zu erhalten.
- Sie haben einen Farbton gemischt, der Ihnen irgendwie zu grell vorkommt? Mit einem winzigen Hauch (tropfenweise vorgehen) Umbra oder Olivgrün wirkt er weniger grell. In einigen Fällen kann man grelle Farbtöne sogar mit wenigen Tropfen Schwarz abmildern. Probieren Sie die Wirkung jedoch unbedingt vorher an einer kleinen Menge Farbe aus.
- Die Farbgestaltung der Wände muss auch zur Nutzung des Wohnraumes passen. Während Terrakotta und Orange- und Ockertöne im Esszimmer ein mediterranes Flair zaubern, sind im Arbeitszimmer eher kühlere, neutralere Farben empfehlenswert.
- Vergessen Sie all diese Tipps oder nutzen Sie sie nur als Anregung und verlassen Sie sich auf Ihren eigenen Geschmack!