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Warum gibt es in Deutschland so viele Singles?

Die meisten Singles in Deutschland sind über 65 Jahre alt. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. Aufgrund der immer weiter steigenden Lebenserwartung werden auch die Singles in diesem Alterssegment weiter zunehmen. Diese demographische Entwicklung - und insbesondere die Zunahme aktiver Senioren - wird die deutsche Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten prägen.

Ein weiterer, ungebrochener Trend ist das immer spätere Heiratsalter. Heute liegt das durchschnittliche Alter bei der ersten Hochzeit für Männer und Frauen bereits klar über 30 Jahren. Insbesondere in den großen Städten nehmen sich die Menschen zunächst viel Zeit für die eigene Ausbildung, Selbstverwirklichung und Berufsfindung. Eine Familie oder eine feste Partnerschaft findet innerhalb dieser Lebenskonzepte nicht immer genügend Raum. Die Folge ist ein steigender Singleanteil, insbesondere in den verstädterten Regionen der Bundesrepublik.

In den größten Städten wie Berlin, München oder Hamburg liegt der Singleanteil an der Bevölkerung bei knapp einem Drittel. Etwas niedriger sind die Werte im Ruhrgebiet. So hat beispielsweise Dortmund 24 Prozent Singles.

Der Hauptgrund für die hohe Zahl deutscher Singles liegt also keineswegs an einer grundsätzlichen Abkehr von Ehe oder traditionellen Werten. Vielmehr handelt es sich um eine Verschiebung und Ausweitung bestimmter Lebensphasen. Diese wird voraussichtlich an biologische Grenzen stoßen, da sich beispielsweise die Kinderplanung nicht beliebig aufschieben lässt.