Sandra Hett

Auch streiten will gelernt sein

Warum Streit auch gut sein kann - Positive Aspekte des streitens

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Streit denken?
Oft genannt werden Wut, Trauer, Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit, Sturheit, sich angegriffen fühlen, in extremen Fällen sogar Hass. Es wird also allgemeinhin als etwas sehr negatives empfunden und viele scheuen der Auseinandersetzung. Oft hört man auch von Menschen, die sich nicht in der Lage fühlen zu streiten, weil Sie sich direkt persönlich angegriffen fühlen, sich zu emotional empfinden und direkt anfangen zu weinen. Doch eine direkte Auseinandersetzung kann auch sehr gut tun.

Warum Streit auch gut sein kann - Positive Aspekte des streitens
Warum Streit auch gut sein kann - Positive Aspekte des streitens


Was ist am Streit positiv?


Betrachten Sie diese Auseinandersetzung einmal von einer anderen Perspektive. Ihre alltägliche Routine wird unterbrochen und Sie kommen in eine ungewohnte Lage. Das muss nicht immer schlecht sein, denn Sie lernen Ihren Streitpartner dadurch auch besser kennen und erleben ihn von einer ganz anderen Seite. Das kann auch in anderen Situationen einmal sehr sinnvoll sein. Zudem wird durch den Streit dein positiver Druck erzeugt. Dieser führt dazu, dass man Problemen nun nicht mehr aus dem Weg geht und Sie nun lösen kann. Zudem wird Ihre eigene Entwicklung gefördert – Sie können lernen sich durchzusetzen, sehen sich selbst von einer anderen Seite und lernen Dinge nicht so persönlich zu nehmen. Vor allem im Beruf kann das sehr hilfreich werden.

Regeln im Streit


Damit der Streit jedoch nicht ausartet, sollten bestimmte Regeln befolgt werden:
• Beleidigen Sie sich nicht Gegenseitig. Wenn man unter der Gürtelline argumentiert, ist man auf keiner Ebene, auf der eine Lösung für den Konflikt finden kann. Man will den anderen lediglich verletzten, etwas das letztendlich niemandem hilft und nicht fair ist.
• Wenn Sie merken, dass der Streit Ihnen zu nahe geht, sagen Sie das und bitten Sie darum 10-20 Minuten Zeit zu haben um später ruhiger weiter zu reden. So rutschen Sie nicht unter die Gürtelline und können sich sammeln.
• Hören Sie dem anderen zu und beharren Sie nicht zu sehr auf der Ich-Perspektive. Versuchen Sie auch den anderen zu verstehen.
• Es ist immer hilfreich später in Ruhe noch einmal zu reden.
• Seien Sie Kompromissbereit und erarbeiten Sie gemeinsam Lösungsansätze.
• Es kann ab und an helfen mit Humor die Situation zu entschärfen. Achten Sie dabei aber bitte darauf, dass es passend ist, ansonsten kann es den Streit nur unnötig verstärken.