Was es über den Horrorfilm zu Wissen gibt
Was es über den Horrorfilm zu Wissen gibt
Rosi

Erziehung & Kinder

Was es über den Horrorfilm zu Wissen gibt

Filmempfehlungen: 

Der Student von Prag (1913)

Der Golem (verschollen) (1914) 

Das Cabinett des Dr. Caligari (1919)

Der Golem, wie er in die Welt kam (1920)

Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922) 

Dracula (1930)

Frankenstein (1931)

Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1931)

King Kong und die weisse Frau (1933) 

Das Ungeheuer ist unter uns (1956)

Der Tod hat schwarze Krallen (1957)

House on haunted hill/Das Haus auf dem Geisterhügel (1958)

Das unheimliche Erbe (1959)

The house of Usher/Der Untergang des Hauses Usher (1960)

Tanz der Vampire (1966)

Una sull'altra/One of the top of the other (1969)

Film: Geschichten aus der Gruft/Tals from the crypt (1971)

The Texas Chainsaw Massacre (1974)

Carrie (1976)

Suspiria (1977)

The Shining (1980)

Filmreihe: Freitag, der 13. (ab 1980)

Filmreihe: Nightmare on Elm Street (ab 1980)

American Werewolf (1981)

Teenage Werewolf (1985)

Horrorserie: Geschichten aus der Gruft/Tales from the crypt (1989-96)

Hannibal (2000)

Thir13en ghosts/13 Geister (2001)

Filmreihe: SAW (ab 2004) 

Hostel (2005) 

Beim Horrorfilm handelt es sich immer um eine Form des Phantastischen. Beim Slasher Movie handelt es sich um ein Subgenre. Es ist immer ein Held oder eine Heldin vorhanden. Der Begriff Horror impliziert auch immer "das Reich des Verbotenen". 

Angst ist ein notwendiger Bestandteil bei der Entwicklung des Menschen. Die Angst eines jeden Menschen ist immer abhängig von unserer individuellen Erfahrungsform. Dabei ist in den Horrorfilmen zu beobachten, dass sich Zorn und Furcht immer komplementär verhalten. 

Die Furcht lässt Vorstellungen entwickeln. Es ist die Quelle unserer Bilder. So wie Liebe und Hass untrennbar miteinander verbunden sind, so will ein Monster auch immer gleichzeitig verführen. Vergleiche hierzu: Der Golem, wie er in die Welt kam von Paul Wegener.

Das Horrorgefühl entsteht auch aus einer Gefühl von Unwissenheit. Dieses Genre arbeitet mit den menschlichen Ängsten.

Diese Ängste setzen sich aus 3 Ebenen zusammen:

a) Ängste aus der Mythologie und Dämonologie einer jeweiligen Kultur

b) Ängste aus dem Kindesalter

c) Ängste aus der allgemeinen Symbolsprache

Im Horror-Genre gibt es ein klares Erscheinungsbild und dies ist das Böse an sich.

Auch unterscheidet man zwischen dem gotischen und dem modernen Horror. Beim gotischen Horror sprechen wir von einer Welt, die weit weg von der eigenen ist. Man muss sich also erst dorthin bewegen. Beim modernen Horror bewegt sich das Phantastische in unsere alltägliche Wirklichkeit hinein. Es kann also jederzeit jeden treffen. Vergleiche hierzu: Hannibal, Carrie, The Shining. 

Das Horrorgenre dient auch als Provokation in den Gegensätzen (Bsp: Religion - Satanismus - Leben - Tod). Oftmals ist es so, dass beim Horrorfilm dem Bösen etwas tief Unrechtes widerfahren ist. Nun sprechen wir von dem Bösen, dass nichts mehr zu verlieren hat. Vergleiche hierzu: Freitag, der 13, Nightmare on Elm Street, SAW

Es gibt 6 typologische Grundmuster:

1) der künstliche Mensch (u.a. Frankenstein, Golem)

2) das Ungeheuer

3) Wesen, die nich tot und nicht lebendig sind

4) Tiermenschen (American Werewolf)

5) Der Doppelgänger

6) Hexen

*Bram Stoker, der 1897 Dracula veröffentlichte, gilt als der letzte bedeutende Autor der Gothic Novels.

Von der Fimeinstellung her lässt sich sagen, dass es im Horrorfilm so gut wie keine Totalen gibt. Die Aktionen in Halbnaheinstellungen werden unterbrochen von Naheinstellungen. Vergleiche hierzu: Tanz der Vampire von Roman Polanski und Frankenstein. 

Beinahezu ausnahmslos hat jeder Horrofilm als architektonisches Zentrum eine Burg, ein Schloss, ein verfallene, verlassene Villa oder etwas anderes Verborgenes. Meistens leben die Bösen alleine und zurückgezogen.  

Als "harte" Horrorfilme gelten die Filme in denen Kannbalismus das Thema ist, oder auch Filme in denen die erotisch besetzte Zerstückelung von Menschen aufgezeigt wird. Vergleiche hierzu: The Texas Chainsaw Massacre von Tobe Hooper.

Mit dem Horror taucht der Mensch in die unmöglichen Tiefen des Körpers hinein. Dieses Genre erzeugt den Zwiespalt zwischen Sehen und Nicht-Sehen-Wollen. Auch erleben wir viele bizarre Perspektiven mit den bizarren Wechsel von Blickrichtungen:

1) Wir sehen das „nichtsahnende Opfer“ und die Gegenwart der Bedrohung

2) Wir sehen die Perspektive des Opfers

3) Wir sehen die Perspektive des Täters

Es wird hier sehr stark mit der Angst vor der physischen Bedrohung, unmittelbar verbunden mit der Angst vor dem Tode, gearbeitet. Menschen sind die einzigen Lebewesen, die wissen, dass sie sterben werden. Demnach MUSS er ein Verhältnis zum Tod bekommen und nicht nur zum Eigenen. So werden oft irrationale Aktionen demaskiert und durch Rationalität besiegt. Vergleiche hierzu: Der Student von Prag von Stellan Rye. 

Der erste Golem-Film von Paul Wegener nimmt die expressionistischen Bauten von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ vorweg. Beim Caligari handelt es sich um eine Mischung aus phantastischem Film & psychologischem Thriller. Die Verzerrung der Darstellung dient als Darstellung einer „inneren Realität.“ Es ist ein Film über expressionistische Bildwelten. 

Bei Nosferatu von Friedrich Wilhelm Murnau wird die Bedrohung direkter ausgespielt. Der Vampir kommt mit drohenden Gebärden auf die Kamera zu, er will nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Zuschauer besitzen. Der Regisseur Paul Leni wurde in Hollywood zu einem Mitbegründer des Horrorfilm-Genres.