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Was haben der 1. Mai und der Tag der Deutschen Einheit gemeinsam?
Der Tag der Deutschen Einheit war nicht immer am 3. Oktober. Vor der deutschen Wiedervereinigung lag der Gedenktag am 17. Juni, während er zur Zeit der Nazi-Diktatur mit dem 1. Mai verbunden war. Der Vorläufer des nationalen Gedenktages war in der Weimarer Republik der 11. August als Verfassungstag.
Der 1. Mai in der Nazi-Diktatur als Nationalfeiertag
Die Einführung des 1. Mai als Nationalfeiertag durch die Nationalsozialisten beruhte auf der Interpretation des mit diesem Tag verbundenen Brauchtums als deutschnational geprägt. Neben der volkstümlichen Feier der Walpurgisnacht war mit dem 1. Mai bereits im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert als Tag der Arbeit durch die Gewerkschaften verbunden. Ein arbeitsfreier Feiertag war der 1. Mai während der Weimarer Republik aber ausschließlich im Jahr 1919, nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Alliierte Kontrollrat ihn 1946 ein. In der DDR avancierte der 1. Mai zum Tag der Sozialistischen Arbeit und wurde mit Paraden gefeiert, an denen für die Belegschaften der Betriebe Teilnahmepflicht bestand.
Der Tag der deutschen Einheit während der deutschen Teilung
Als Tag der deutschen Einheit, im Unterschied zum heutigen Feiertag war die Kleinschreibung des Adjektivs Bestandteil des offiziellen Namens, wurde während der deutschen Teilung der 17. Juni begangen. Eingeführt wurde der Feiertag im Jahr 1954, er erinnerte an den mithilfe sowjetischer Soldaten niedergeschlagenen Volksaufstand in der DDR. Der vormalige Tag der deutschen Einheit drückte die Auffassung der Bundesrepublik Deutschland aus, dass die deutsche Teilung vorübergehend war und bekräftigte die Wiedervereinigung als Staatsziel.
Der Tag der Deutschen Einheit nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands musste ein neuer Gedenktag festgelegt werden. Der 9. November als Tag des Mauerfalls schied aus, da mit diesem Datum zugleich mehrere negative Ereignisse wie die Reichspogromnacht im Jahr 1938 verbunden sind. Der 3. Oktober als neuer deutscher Nationalfeiertag bezieht sich auf das Datum des Beitritts der vormaligen DDR zum Bundesgebiet und ist ein freudiger Feiertag. Im Jahr 1990 wurde einmalig sowohl der Tag der deutschen Einheit nach der alten Definition und Schreibweise als auch der Tag der Deutschen Einheit mit neuem Inhalt und neuer Schreibweise gefeiert. Der 1. Mai ist bereits unmittelbar nach dem Krieg an die Gewerkschaften zurückgegeben worden und wird wieder als Tag der Arbeit oder auch als Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse begangen. Gemeinsam ist dem Tag der Deutschen Einheit und dem 1. Mai, dass ein Großteil der Bundesbürger die Feiertage als freie Tage genießt und sich ihren eigentlichen Inhalt kaum bewusst macht.