Finanzen & Versicherungen
Wechsel in die private Krankenversicherung für Arbeitnehmer?
Die private Krankenversicherung wird zusehens für besser verdienende Angestellte eine bessere Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung. Für gewöhnlich sind Angestellte und Arbeiter versicherungspflichtig und in der Regel über die gesetzlichen Krankenkassen pflichtversichert. In einigen Fällen dürfen dessen ungeachtet auch Lohnempfänger zu der privaten Krankenkasse wechseln. Entscheidend für den Wechsel in eine private Kasse sind meistens günstigere Beiträge und obendrein das umfangreichere Leistungsangebot.
Die Beitragsbemessungsgrenze macht den Wechsel zu den Privaten möglich
Bei Personen im Angestelltenverhältnis schließlich das monatliche Bruttoeinkommen darüber, ob der Wechsel möglich ist. Die Beitragsbemessungsgrenze wird stets neu berechnet. Im Jahre 2011 beträgt die Beitragsbemessungsgrenze 49.500 € im Kalenderjahr. Angestellte, deren monatliches Einkommen über 4124 € beträgt, haben folglich die Möglichkeit, gegen die gesetzliche Versicherungspflicht zu widersprechen und somit den Wechsel in die private Versicherung zu vollziehen. Fraglos ist es unbedingt empfehlenswert, die gesetzliche Versicherung erst an dem Tag zu kündigen, wenn die Aufnahme in die private Krankenversicherung schriftlich bestätigt wurde.
Wo liegen die Vorteile privater Krankenversicherungen?
Bei einem Jahreseinkommen über der Beitragsbemessungsgrenze dürfte der Wechsel zur Privaten Versicherung für Angestellte lohnenswert sein. Die monatlichen Kosten richten sich bei der privaten Krankenversicherung nicht nach dem Gehalt, sondern nach unterschiedlichen Kriterien wie beispielsweise Alter, Gesundheit oder Geschlecht. Im Grunde wird die private Krankenversicherung mit steigendem Verdienst im Gegensatz zur gesetzlichen Versicherung immer günstiger. Während der Beitrag für die gesetzliche Kasse umso höher ausfällt, je mehr der Angestellte verdient, ist dies bei der privaten Krankenversicherung nicht der Fall.
Das Faktum, dass die private Krankenkasse bei gutem Einkommen günstiger ist, ist dennoch nicht der Hauptgrund des Großteils der Arbeitnehmer für einen Wechsel. Wer beschließt, bei einer privaten Krankenversicherung nicht nur den günstigsten Tarif zu wählen, erhält viele Extraleistungen, welche gesetzliche Krankenkassen nicht anbieten können. Um das individuell passende Angebot zu finden, ist ein PKV-Vergleich ratsam. Allgemein ist nicht immer sind teure Versicherungen auch besser.
In welchen Fällen ist von der privaten Krankenversicherung abzuraten?
Auch bei hohem Bruttoeinkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze ist es nicht in allen Fällen lohnenswert, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Ist zum Beispiel das Eintrittsalter des Betroffenen hoch und bestehen unter Umständen Vorerkrankungen, Behinderungen bzw. weitere Faktoren, die die Prämien erhöhen, sind gesetzliche Krankenkassen in der Regel günstiger. Auch für Familien mit mehr als einem Kind ist die gesetzliche Krankenkasse in den meisten Fällen die beste Wahl. Während bei einer gesetzlichen Krankenkasse die Kinder selbstredend mitversichert sind, muss bei den privaten Krankenkassen für jedes Kind ein Zusatzbeitrag bezahlt werden. Da auch einige private Formen der Altersvorsorge wie beispielsweise die Riester-Rente an die Art der Krankenversicherung gekoppelt sind, ist auch an diesen Aspekt zu denken.