Auto, Motorrad & Energie
Weniger Kraftstoffverbrauch trotz geschönter Herstellerangaben
Die meisten PKW verbrauchen im Durchschnitt mehr Kraftstoff, als es von den Herstellern angegeben wird. Dies wird immer wieder vom ADAC und auch Umweltorganisationen kritisiert. Wie lässt sich trotzdem beim Kraftstoffverbrauch sparen?
Warum Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch nicht zu trauen ist
Nach einer aktuellen Untersuchung des International Council of Clean Transportation (ICCT) weicht der tatsächliche Spritverbrauch an Benzin und Diesel im Durchschnitt um 25 Prozent nach oben von den Herstellerangaben ab.
Schuld daran sind allerdings nicht nur die Hersteller selbst, sondern auch ein von der EU vorgegebenes Testverfahren, das eine Messung des Verbrauchs unter ganz bestimmten Bedingungen vorschreibt.
Dieses Testverfahren (Neuer Europäischer Fahr-Zyklus, NEFZ) hat allerdings nur wenig mit realen Fahrbedingungen zu tun. Getestet wird auf einem Rollenprüfstand. Dabei wird das Fahren im Stadtverkehr sowie über Land simuliert. Schnelle Autobahnfahrten mit entsprechend höherem Verbrauch bleiben außen vor. Elektrisch betriebene Anlagen wie etwa die Klimaanlage sind bei dem Testbetrieb auszuschalten. Durch den Betrieb einer Klimaanlage im realen Betrieb eines PKW ist allerdings natürlich mit einem höheren Verbrauch zu rechnen. Die Umgebungstemperatur im Testbetrieb soll 20 bis 30 Grad Celsius betragen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Temperaturen bei uns nur im Sommer erreicht werden und niedrigere Temperaturen ebenfalls zu einem erhöhten Verbrauch führen.
Weitere Infos über den NEFZ (Wikipedia)
In den Tests greifen die Hersteller zudem auf Tricks zurück, um den Verbrauch weiter zu reduzieren: spezielle Schmierstoffe und Reifen, minimales Zuladungsgewicht, verbrauchsfreundliches Schalten.
Effektiv sparen beim Kraftstoffverbrauch
Allerdings hängt es auch von der eigenen Fahrweise ab, inwieweit sich der tatsächliche Verbrauch von den Herstellerangaben unterscheidet.
Ich persönlich liege mit meinem Kraftstoffverbrauch sogar um einiges unter den Herstellerangaben.
Dabei setze ich vor allem auf folgende Maßnahmen:
- Antizyklische Planung von Autofahrten, d.h. ich fahre vorzugsweise dann, wenn mit wenig Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.
- Vorausschauendes Fahren, d.h. ich gebe nicht noch einmal Gas, wenn absehbar ist, dass ich bald abbremsen oder anhalten muss.
- Meiden von Kurzstrecken - die allermeisten Strecken in der Stadt lege ich zu Fuß zurück.
- Frühzeitiges Schalten in einen höheren Gang, denn der Verbrauch ist am geringsten bei minimaler Motordrehzahl.
- Meiden hoher Geschwindigkeiten, da der Verbrauch im 5. Gang bei etwa 70 bis 90 km/h besonders gering ist.
- Auskuppeln bzw. Ausnutzen der Motorbremse, um die vorhandene Bewegungsenergie optimal auszunutzen.
Ein ausführlicher Beitrag dazu:
Effektiv Sprit sparen beim Autofahren
Weitere Tipps zum Geldsparen
Bei meinen Fahrten mit dem Auto nutze ich allerdings auch den Vorteil, dass ich nicht unbedingt zu Hauptverkehrszeiten fahren muss. Auf diese Weise kann ich Staus im Stadtverkehr und auch auf Autobahnen recht gut umgehen. Natürlich hat nicht jeder Berufstätige diesen Entscheidungsspielraum.