Religion

Wenn im Leben nicht alles rund läuft

Warum immer ich?

Eine Frage die ich mich oft gestellt habe. Da hilft es mir auch nicht weiter, dass ich nur die Steine in den Weg geworfen bekomme, die ich auch lösen kann.
 

Der Gegenwind, der uns entgegen bläst, ist eigentlich eine Chance für uns, über uns und unseren Weg nachzudenken und ihn gegebenenfalls zu ändern oder aber auch ihn weiterzugehen, noch gestärkter, als zuvor.

Wenn uns eine Veränderung oder Gegenwind trifft, dann meistens völlig unerwartet und wir hören auf mit unserem Weg. Bleiben stehen, halten inne und denken darüber nach, alles fallen zulassen und weg zulaufen. Doch sollen wir das?

Ich sehe solche Situationen immer als Meilenstein in meinem Leben. Gerade wenn es um meine Berufung geht, denke ich dann nochmals nach über meine Gabe und überlege ob ich meiner Berufung wirklich noch folgen sollte. Ich helfe gerne und ich liebe meine Gabe, nur oft genug denke ich in solchen Momenten: Ich mag nicht mehr, immer trifft mich der Gegenwind!

Meine Mutter macht gerade eine Bestrahlungstherapie wegen Brustkrebs. eine Situation, die mir ganz schwer bekommen ist, weil auch ich Risikopatientin bin. Ich überlegte lange, ob ich zur Untersuchung gehen sollte. Dann sah ich meine Kinder und bin gegangen. Der Morgen war grausam, denn die Gedanken kreisten um Krankenhaus, Bestrahlung und sogar Abnahme der Brust. Als ich die Aussage hörte, dass alles okay ist war ich erst erleichtert. Doch dann merkte ich viel mehr als Erleichterung oder Freude. Ich fühlte Dankbarkeit für diese Situation. Ich war dem Universum dankbar dafür, dass ich diese Situation erfahren durfte. Denn ich sehe seitdem alles anders. Ich lache über Kleinigkeiten, die mich vorher geärgert hätten. Ich freue mich über meine Kinder, auch wenn sie stressig sind.

Solche Situationen können einem eine neue Sicht geben und einen auch sehr verändern. Ich sehe die Mitmenschen in einem anderen Licht. Mir fällt mehr und mehr auf, wer mir nicht gut tut. diese Menschen werden auch aus meinen Leben verbannt. Warum mich mit Menschen abgeben, die mir nicht gut tun? Ich spüre eine Stärke in mir, die ich so noch nicht kannte. Doch auch weniger schlimme Ereignisse können uns aus der Bahn werfen. Man plant einen Ausflug und plötzlich regnet es heftig. Ein Streit entsteht aus nichtigen Gründen. Man kann viele Dinge nicht verändern, doch wir müssen damit umgehen. Man muss lernen sein Ego zu drosseln und sich selbst ein wenig zurück zunehmen.

Eine Bekannte sagte mir letztens: " Ich krieg keinen Job, weil das Amt mir nicht hilft!" Da musste ich lächeln, denn für viele Situationen sind wir selbst verantwortlich. Ich sagte zu ihr: " Meinst du nicht du hast zu hohe Ansprüche?" Und genauso ist es, alle Angebote, die unter ihren Gehaltsvorstellungen sind, werden sofort abgelehnt. Also liegt es ja eigentlich nicht am Amt, sondern an ihrer Einstellung. Doch dieser Verantwortung stellt sie sich nicht, wie viele andere dies nicht tun. Wenn Mitte des Monates das Geld nicht mehr reicht, dann höre ich oft: Alles kostet zu viel. Doch oftmals kauft man einfach auch zu viel " Unnötiges" ein, wenn man gerade Geld auf dem Konto hatte. Eigenverantwortung ist das Stichwort. Diese auch zu übernehmen ist schwer und dementsprechend wird es gerne auf andere verlagert.

Das Leben ist nicht zu berechnen. Wir können Ereignisse nicht immer durchplanen und alles funktioniert, wie man es möchte. Viel zu oft spielen in unseren Planungen andere Menschen oder die Natur eine Rolle und diese sind unberechenbar. Man muss das Leben nehmen wie es ist und Gegenwind als Prüfung ansehen. Eine Prüfung, die nicht immer leicht ist und uns oftmals zurück wirft, aber die wir bestehen können, wenn wir unsere Sichtweise ändern oder einfach uns noch mal auf das besinnen was wir haben und können.

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