Herpes – wann ist er ein Fall für einen Arzt?
Wenn Lippenbläschen sich ausbreiten
Etwa jeder dritte Deutsche ist leidgeplagt, wenn es um Herpes geht. Mehrmals im Jahr kündigen sich die Bläschen durch ein ziehendes Gefühl an den Lippen an. Dann blühen sie auf und sind noch lange als hässliche Kruste sichtbar. So unangenehm das ist, in der Regel kann man Herpes selbst behandeln. Doch in manchen Fällen sollten bei den Betroffenen die Alarmglocken läuten.
Die Lippenbläschen entstehen durch Herpes – simplex Viren. Ist man einmal infiziert, bleiben die Erreger ein Leben lang. Die Infektion bricht vor allem bei Stress, starkem Sonnenlicht oder im Rahmen einer Erkältung aus.
Behandeln lassen sich die Hauterscheinungen mit speziellen Cremes. Die Eigentherapie hat jedoch Grenzen, sobald die Bläschen ungewöhnlich stark ausgeprägt sind oder an empfindlichen Stellen auftauchen.
Es droht Gefahr, wenn
- die Infektion häufiger als sechsmal jährlich auftritt oder länger als zehn Tage andauert
Fieber dazu kommt
- sich an den Lippen mehrere Bläschengruppen bilden
- sie im Genitalbereich zu finden sind
- besonders gefährlich ist eine Infektion in Augennähe. Denn werden die Viren ins Sehorgan übertragen, besteht im schlimmsten Fall die Gefahr der Erblindung
- Auf vorgeschädigter Haut, etwa bei Neurodermitis, kann Herpes wegen der gestörten Immunabwehr heftig und großflächig wüten
- Der Arzt verordnet in solchen Fällen virushemmende Medikamente zum Einnehmen. In schweren Fällen werden sie sogar per Infusion verabreicht.