Ein kleiner Ratgeber für Universität und Schule für gute Referate
Wie hält man richtig Referate?
Viele Studenten und Schüler versinken regelmäßig in Angst, wenn es daran geht, ein Referat zu halten. Warum ist das so? Bei den meisten Referaten schlafen die Kommilitonen oder Mitschüler ohnehin. Viele Lehrer sind froh, die Stunde nicht halten zu müssen und es soll schon den einen oder anderen Universitätsprofessor gegeben haben, der während der Referate SMS an seine Geliebte geschickt hat.
Wie halte ich ein gutes Referat?
Tipps und Tricks für Schule und Universität
Einleitung
Viele Studenten und Schüler versinken regelmäßig in Angst, wenn es daran geht, ein Referat zu halten. Warum ist das so? Bei den meisten Referaten schlafen die Kommilitonen oder Mitschüler ohnehin. Viele Lehrer sind froh, die Stunde nicht halten zu müssen und es soll schon den einen oder anderen Universitätsprofessor gegeben haben, der während der Referate SMS an seine Geliebte geschickt hat.
In der Regel rührt die Angst davor, ein Referat zu halten, daher, frei sprechen zu müssen. Der Referent steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Chance, sich zu blamieren, war niemals größer als jetzt. Gleiches gilt für die Aussichten, als schlecht vorbereitet erwischt zu werden. Bei besonderem Glück hat man im Publikum noch einen Experten zum Referatsthema sitzen, der einen mit größtenteils schwachsinnigen Fragen bombardiert. Die Konsequenz: Viele Leute bereiten einen Frontalvortrag vor, bei dem wichtig schwer von unwichtig zu unterscheiden ist. Dazu sprechen sie zu leise (man könnte ja gehört werden) und liefern ein Handout, auf dem alle zentralen Punkte stehen. Das Publikum kann somit beruhigt einschlafen. Spätestens an der Universität bekommt man für einen solchen Vortrag bestenfalls eine 3,0. Es wäre besser, dass Thema anders anzugehen.
Weg mit der Angst vor Referaten
Furcht führt zu Fehlern
Warum habe ich eigentlich Angst davor, ein Referat zu halten? Je öfter man Referate hält, desto mehr wird man merken, dass die Angst davor, frei sprechen zu müssen, in Wirklichkeit nur Nervosität ist. Dies ist gut. Denn diese legt sich. Spätestens mit dem Ende des Referats. Früher wäre wohl besser. Wer große Probleme mit Nervosität hat, sollte sein Referat mit einem Brainstorming des Publikums beginnen lassen. Es entwickelt sich ein Gespräch, alle bleiben auch geistig anwesend und die Nervosität schwindet. Keine Sorge: Jeder Lehrer und mit Sicherheit jeder Dozent begrüßt es, wenn das Publikum eingebunden ist.
Nachdem man also die Klippe der Nervosität umschifft hat, warten dahinter die Blamage-Flußfälle und die Leise-Sprechen-Abgründe. Zumindest das Problem, zu leise zu sein,löst sich auch mit dem anfänglichen Brainstorming. Wer ein Gespräch und keinen Vortrag beginnt, der kann sich sicher sein, dass der Gesprächspartner schon die richtige Lautstärke einfordern wird. Diese gilt es einzuhalten. Zur Frage der Blamage: Ein Sprichwort aus der Medizin lautet: Wissen reduziert Angst. Ein Referat muss gut vorbereitet werden. Dies kostet Arbeit, man sollte sich deshalb nach Möglichkeit ein Referatsthema suchen, an dem man auch Freude hat.
Tipps und Tricks oder:
Wie halte ich mein Publikum wach?
Als ich selbst noch Student war, erteilte mir eine Professorin den entscheidenden Tipp. Man solle, so die logische Anforderung der Mediavistin, ein Referat so halten, dass es einen selbst nicht langweile, wenn man Publikum sitzen würde. Als ich Dozent wurde, gab ich diesen Rat an meine Studenten weiter. Es war nur bedingt erfolgreich. Denn es fehlt die Gebrauchsanweisung, wie man das macht, dass man sich selbst nicht langweilt, wenn das Thema doch nur zum Schlafen anregt.
Ein paar Tipps sollen helfen, auch ein langweiliges Referat so zu halten, als wären diese 45 Minuten nicht totale Zeitverschwendung: Das Publikum muss eingebunden werden. Nicht nur am Anfang, sondern auch in der Mitte, und ja, auch am Ende. Arbeitsaufträge können dabei genauso helfen, wie gemeine Zwischenfragen des Referenten. Verschiedene Medien sollten zum Einsatz kommen. Das heißt nicht: Sie, die Sie etwas erzählen und eine Overheadfolie. Machen Sie eine Präsentation, zeigen Sie einen Filmausschnitt, reichen Sie etwas herum oder demonstrieren Sie etwas. Ein Dozent forderte Studenten einmal dazu auf, während eines Referates ein Standbild zu bauen. Wenn Sie Ihre Mitschüler oder Mitstudierenden so sehr hassen, können Sie natürlich auch das machen.
Die viel bessere und viel sinnvollere Chance, sich allgemein unbeliebt zu machen, ist beim Handout. Liefern Sie nicht alles gratis. Manche Dozenten nennen diese Papiere nicht umsonst Thesenpapiere. Verfassen Sie Thesen. Die wichtigen Punkte Ihres Vortrags können durchaus mitgeschrieben werden. Seien Sie so nett und geben eine Literaturliste an die Hand, falls jemand es vorzieht, nicht mitzuschreiben, sondern seinen Gedanken nachzuhängen. Aber ein komplettes Handout ist keine optimale Lösung. Ich habe Papiere von acht Seiten Länge gesehen. Es ist überraschend, dass Referenten Zeit haben, ein eigenes Buch zu dem Thema zu verfassen, aber trotzdem kein spannendes Referat halten können.
Dozenten und Klugscheißer:
Fallstricke auf dem Weg zum guten Referat
Sie haben inzwischen erfolgreich Ihr Publikum eingebunden, einen Medienwechsel durchgeführt, der mehr als überzeugend war, ein Handout ausgegeben, dass optimalerweise zur Weiterarbeit verführt hat, trotzdem hört Ihnen der Dozent nicht zu? Kein Problem: Solange Sie nicht sehen, wie er ein Malbuch ausmalt oder SMS schreibt, sondern sich ruhig auf andere Dinge konzentriert, heißt er Ihr Referat für gut. Schauen Sie ohnehin so wenig wie möglich zur Lehrperson. Die kennt das Thema. Und noch schlimmer. Sie wertet es als negativ, wenn Sie sich nicht auf das Publikum konzentrieren, sondern ständig die Lehrperson anstarren (Außerdem: Wer wird schon gerne andauernd angestarrt?). Geben Sie der Lehrperson ein so komfortables Gefühl wie möglich: Seien Sie gut vorbereitet und kümmern sich um Ihr Publikum, dann droht von dort wenig Gefahr. Ob Sie mit Karteikarten vortragen, einen ganzen Text vor sich haben (den Sie aber nicht vorlesen) oder alles auswendig gelernt haben (lassen Sie das, wie können Sie sicher sein, dass es wirklich alles ist?), ist der Lehrperson in der Regel egal.
Nun haben Sie einen selbsternannten Experten im Publikum, der übrigens auch meint, dass Thema besser als der Dozent zu kennen. Was machen Sie? Punkt 1: Freuen Sie sich. Stellen Sie sich einmal vor, der hätte dieses Thema gehalten. Das wäre grauenvoll geworden. Punkt 2: Vermutlich weiß diese Person tatsächlich mehr als Sie. Gehen Sie mit diesem Umstand souverän um und fühlen Sie sich nicht herausgefordert. Lassen Sie diese Person ihr Wissen zum Thema beitragen. Idealerweise haben Sie und das Publikum etwas gelernt und der Klugscheißer fühlt sich wohl. Die Lehrperson kennt diese Fälle und weiß sie richtig zu deuten, keine Sorge! Unter uns: In der Realität wird etwas ganz anderes passieren, was viel besser für Sie ist und Sie zu einem dicken Grinsen bringen wird. Gute Referate sind selten. Erlebt ein Kurs oder eine Klasse ein gutes Referat, genießt das Publikum diese Zeit. Außerdem ist Ihr Vortrag so gut, dass der Klugscheißer höchstens Details monieren kann. Auf eine Detaildiskussionen haben Zuhörer, die Teil eines interessanten Referats sind, aber keine Lust. Was Sie erleben werden, ist die Selbstdisziplinierung eines Publikums. Der Klugscheißer stört Sie nicht mehr. Versprochen!