Baden ohne Chlor - wie geht das?
Wie man aus einem SwimmingPool einen Naturpool baut
Wer auf Schwimmen im eigenen Garten nicht verzichten möchte, aber auf Chlor allergisch reagiert und keine Chemie im Wasser haben möchte, der sollte sich für einen Naturpool entscheiden. Dieser basiert auf dem gleichen Prinzip wie ein Schwimmteich, kommt jedoch ohne Pflanzen und organisches Material aus, das so manchen beim Schwimmen stört. Auf edles Pooldesign mit aufwändiger Steinumrandung oder Lichteffekten unter Wasser muss deshalb nicht verzichtet werden, denn mit einfachen technischen Tools kann jeder Swimmingpool auf den Betrieb eines Naturpools umgestellt werden. Wer nicht weiß, was ein Naturpool ist, garten-gerold.de zeigt ein paar sehr schöne Beispiele und Projekte.
Wie geht der Umbau von statten?
Grundsätzlich müssen einfach die Nährstoffe aus dem Wasser entzogen werden, um den Algen die Lebensgrundlage zu entziehen. Damit werden saubere Verhältnisse hergestellt und die Temperatur im Naturpool ist perfekt zum Bade- und Schwimmvergnügen. Der bereits existierende Wasserkreislauf im Pool kann durchaus weiter betrieben werden, einzig und allein die chemische Aufbereitung und Chlorierung entfällt und macht die Wasserqualität verträglicher. Durch den Einbau eines Biofilters wird die kontrollierte Wasserumwälzung gewährleistet. In diese gelangt das Wasser, das bereits mechanisch vorgefiltert wurde, und wird von Mikroorganismen auf natürliche Weise gereinigt. Eine zweite Pumpe dient dazu, den Skimmerkreislauf zur Oberflächenreinigung anzutreiben und die Umwälzung des gesamten Wassers im Naturpool zu gewährleisten. Wer es besonders sauber haben möchte, der kann einen Druckfilter in den Kreislauf integrieren, um auch noch im Wasser schwebende Partikel zu entfernen.
Ein Swimmingpool, der zum Naturpool umgebaut wurde, bietet nicht nur unbeschwertes Badevergnügen und biologisch höchste Wasserqualität, sondern ist auch optisch ein Highlight im Garten. Denn die nunmehrige Wasserfläche flacht zum Beckenrand hin ab und wird durch einen Zaun von der Umgebung abgegrenzt. Dies hat nicht nur den Zweck, die Badegäste vor fremden Blicken, sonder vor allem das Becken vor Wind zu schützen. Dieser könnte nämlich die Temperatur des Wassers abkühlen, was Auswirkungen auf die Mikroorganismen haben könnte. Ein schicker Anbau am Becken, der stilistisch in eine Holzterrasse integriert werden kann, bietet Platz für den Filterbereich beim Naturpool. Wer es besonders komfortabel möchte, der kann eine gemauerte Treppe mit bis zu vier Stufen an der Stirnseite des Beckens einbauen, die durch eine spezielle Antirutschfolie einen gefahrlosen Einstieg ins Wasser auch für Kinder gewährleistet.
Bei einem Naturpool überzeugt nicht nur die optische Gestaltung und Integrationsmöglichkeiten in ein bestehendes Gartenstilsystem, sondern vor allem die Effizienz im Umgang mit Naturmaterialien. So muss das Wasser für die Schwimmfläche lediglich einmal befüllt werden und wird permanent durch einen Biofilter gereinigt. Ohne weiteres kann es das ganze Jahr im Becken bleiben und trägt so zu einer erheblichen Einsparung von Trinkwasser bei. Zusätzlich wird keinerlei Chemie zur Verhinderung von Algenwachstum benötigt, was aus einem Naturpool nicht nur einen Ort zum idealen und gesunden Badevergnügen macht, sondern auch zu einem Biotop für seltene Pflanzen- und Tierarten. Denn im Uferbereich, das nicht nur optisch mit Schilf perfekt bepflanzt ist, finden seltene Insekten, Flora und Fauna einen Ort der Naturbelassenheit, der seinesgleichen sucht.
Wer sich für den Umbau zum Naturpool entscheidet, kann auch sicher sein, dass sich biologisch überzeugende Wasserqualität, die noch dazu angenehm zum Schwimmen einlädt, mit ungestörtem Badegenuss verbindet. Denn gerade wer keine im Wasser schwimmenden Pflanzen mag oder nach dem Wassergang nicht unangenehm nach Chlor riechen möchte, der ist in dieser nachhaltigen und in Umweltfragen überzeugenden Bademöglichkeit gut aufgehoben. Neben diesen Argumenten überzeugt vor allem die stilistische Anpassungsfähigkeit eines Naturpools und die einfache Pflege. Auch wenn die Anschaffung teurer ist, relativiert sich diese Investition auf lange Sicht gesehen.