Heute schon im Fluss gewesen?
Wie motiviere ich mich richtig?
In der Psychologie gibt es so etwas wie den heiligen Gral der Motivation. Dieser heilige Gral ist das Flusserleben oder der Flow. Das ist ein ziemlich spannender Zustand. Denn eigentlich ist er paradox.
Im Flow vergeht die Zeit wie im Fluge und scheint doch stehen zu bleiben. Sogar der Raum "verschwindet" oder "dehnt sich aus". Man geht in dem, was man tut, vollkommen auf. Schwieriges ist plötzlich kinderleicht. Man ist hochkonzentriert und doch entspannt. Man nimmt tausend Dinge gleichzeitig war und übersieht dabei nichts.
Es ist ziemlich egal, was man genau macht. Flow kann beim Geschirrspülen genauso auftreten wie bei den Matheaufgaben. Das Dumme ist nur: Flow ist ein ziemlich flüchtiges Phänomen. Fast ein bisschen wie Spuk. Bewusst herbeiführen scheint er sich nicht lassen.
Das hat Psychologen schon lange kirre gemacht. Warum kann man diesen Zustand der optimalen Leistungsbereitschaft nicht besser nutzen? Es gibt ja praktisch kaum einen Lebensbereich, in dem dieser motivationale Superzustand nicht wünschenswert wäre.
Der Grund, warum das Psychologen bislang nicht konnten, ist folgender: Die meisten begnügten sich damit, Erleben und Verhalten nur phänomenologisch zu beschreiben. Also so, wie sich das Phänomen, in diesem Fall der Flow, im bewussten Erleben darstellt. Damit kann man zwar ganz gut sagen, was die jeweiligen Eigenschaften des Phänomens sind, aber wirklich erklären kann man es nicht.
Aber moderne psychologische Ansätze machen das anders. Sie interessieren sich für die hinter den Phänomenen steckenden Mechanismen oder Funktionen. Dabei kommen sie manchmal zu ganz verblüffenden oder sogar merkwürdigen Erkenntnissen. Psychologen der Universität Osnabrück, Hamburg und Trier haben z.B. herausgefunden, dass Menschen im Flow sich nicht nur auf die positiven Aspekte einer Tätigkeit (z.B. Erfolg) konzentrieren. Sie sind also nicht nur optimistisch oder gut gelaunt. Vor allem, wenn es um Leistung geht, kommen Menschen erst in den Flow, wenn sie sich auch auf Schwierigkeiten fokussieren.
So einen Befund kann man eigentlich gar nicht erklären, wenn man Flow nur phänomenologisch betrachtet. Im bewussten Erleben erscheint Flusserleben ja gerade anstrengungsfrei - wieso sollte es also förderlich sein, sich auf Schwierigkeiten zu konzentrieren?
Hier also die Erklärung für diesen Widerspruch.
Menschen im Flow "pendeln" gedanklich zwischen Schwierigkeiten und postiven Anreizen (z.B. Erfolg). Das machen sie in wenigen Millisekunden. Durch dieses Pendeln bleiben sie flexibel im Entscheiden und Handeln. Gleichzeitig energetisieren sie die eigenen Motivationssysteme. Im bewussten Erleben wird das natürlich überhaupt nicht bemerkt, aber genau das macht den Flow ja auch so spannend.
Wie nutzt man diese Erkenntnis nun im Alltag?
So unterschiedlich Menschen in ihrer Persönlichkeit sind, so unterschiedlich ist auch die Art, wie sie in Fluss kommen. Es gibt also die EINE Methode nicht. Ganz salopp ausgedrückt ist die Wahrscheinlichkeit, vom heiligen Motivationsgral zu kosten, umso größer, je mehr ein Mensch seine Ressourcen einsetzt. Dazu braucht er ein Umfeld, in dem er das auch besonders gut kann.
Wer nicht in den Fluss kommt, bremst sich öfter selbst aus. Das passiert natürlich nicht bewusst oder gewollt. Aber wenn das öfter geschieht, läuft man Gefahr, in einen Teufelskreis der Demotivation zu kommen. Wie der aussieht, sieht man im Bild.
Was sich sehr allgemein und wie eine Binsenweisheit anhört, hat komplexe psychologische Mechanimsen als Ursache. Und doch kann man Flow tatsächlich gezielt herbeiführen. Dazu muss man wissen, über welche Ressourcen man in besonderem Maße verfügt.
Wen das interessiert, der kann sich bald in meinem neuen Motivationsbuch genauer einlesen. Für alle, die an einem bestimmten Ziel immer wieder scheitern oder es schneller erreichen möchten, biete ich ein internetbasiertes Interventionsprogramm an.