Sport & Erholung
Wirkung von Ruhe und Entspannung im Körper
Wenn beispielsweise ein Kind von einer Aktivität zur nächsten springt und es sich niemals eine kleine Pause gönnt, reagiert es evtl. abends mit Unruhe und Nervosität. Der Kopf kommt dann einfach nicht zur Ruhe.
Wie Pädagogen sicher bestätigen werden, brauchen Kinder wegen Anspannungen und Lärm mehrere Ruhephasen am Tag. Erwachsene erkennen oft dieses Bedürfnis nach Rück-nahme, Ruhe und Sinnlichkeit nicht und wundern sich darüber, dass ihre Kinder zappeliger und unruhiger werden.
Was passiert im Körper, wenn Kinder zur Ruhe kommen?
Um das nachvollziehen zu können, muss man den Blick auf das zentrale Nervensystem werfen. Das Nervensystem unterteilt sich in das sympathische und das parasympathische, welche für die Steuerung unserer inneren Organe zuständig sind.
Der Sympathikus bewirkt eine Leistungssteigerung des kompletten Organismus. Das mer-ken wir, wenn wir in einer angespannten Situation sind und unser Herz plötzlich sehr stark und schnell klopft.
Der Parasympathikus wirkt dem Sympathikus entgegen. Er wird als Ruhenerv bezeichnet, weil er für den Stoffwechsel und die Regeneration zuständig ist. Man kann also sagen, er sorgt für Ruhe und Schonung. Beispielsweise entspannt er unsere Muskulatur, wenn wir schlafen. Jedoch überwiegt die Leistungsbereitschaft des Sympathikus. Kinder sind also den ganzen Tag über von Anspannung und Leistungsdruck überreizt.
Ursula Salbert beschreibt den Parasympathikus als „Ursache für unsere Selbstheilungspro-zesse im Körper und für die Bildung von Glückshormonen.“
Diese Vorgänge sind eigentlich nicht dem Willen unterworfen. Und genau hier setzt der Effekt des Autogenen Trainings ein. Erreicht werden soll also, dass der parasympathische Anteil nach und nach überwiegt. Muskelfasern, die bewusst entspannt werden, teilen diese Entspannung bestimmten Hirnregionen mit. Vom Hirn aus werden zentrale Funktionen des ganzen Körpers gesteuert, so dass diese Entspannung nun auch auf alle anderen Körper-funktionen übertragen wird.
Eltern wissen, dass Kinder oft anfälliger für diverse Krankheiten sind, wenn sie unter Dau-erstress stehen. Können sie sich dann aber wieder erholen, werden die vegetativen Funkti-onen aktiviert, die eine Regeneration des Körpers veranlassen.
Ist das Kind einseitig überlastet, im Dauerstress oder in der Dauerentspannung, ist es nicht im Gleichgewicht, was ungesund für den Körper ist.
Das Kind muss also einen Ausgleich zwischen Aktivität des Parasympathikus und des Sympathikus aufweisen. Ursula Salbert bestätigt dieses: „Denn das tägliche Pendeln zwi-schen den Gegensätzen von Bewegung und Entspannung führt Kinder immer wieder zu ihrer Mitte zurück und hält ihr körperliches und geistiges Gleichgewicht aufrecht.“